Das Altersproblem europäischer Landwirtschaft

Landwirtschaft

Haben Junglandwirte eine reale Chance?

Im Jahr 2013 hat die EU rund elf Millionen landwirtschaftliche Betriebe gezählt. Der genaue Blick auf die Altersstruktur zeigt wahre Abgründe: Nur 5,6 Prozent aller Landwirte ist jünger als 35 Jahre alt. Hingegen sind 31 Prozent der Bauern älter als 65 Jahre. Würden die von heute auf Morgen in Rente gehen, stünden in der EU 20 Millionen Hektar Land zur Verteilung. Zum Vergleich: Die Ackerfläche in Deutschland umfasst nur 12 Millionen ha. Mit der Fläche könnten 1,2 Millionen landwirtschaftliche Betriebe mit 16,2 ha EU-Durchschnitt gegründet werden.

Statistisch gehören die Junglandwirte nicht zu den Besitzern der marktorientierten Betriebe. Dort liegt das Durchschnittsalter bei knapp 50 Jahren. Jungbauern haben die höhere Berufsausbildung, bauen die Betriebe zukunftsfest um, besitzen aber weniger Vieh, Land und Einkommen. Das größte Hindernis für Junglandwirte ist der fehlende Zugang zu Land. Ernüchternde Zahlen, die von der EU-Kommission zusammengetragen wurden.

Die landwirtschaftliche Fläche ist in der EU seit einigen Jahren stabil. Chancen für die steigende Zahl an Agrarstudenten gibt es genug, in die Praxis zu wechseln. Zumal Junglandwirte am ehesten für Investitionen zu haben sind. Zugang zu Land und zu Investivkapital sind die beiden Segmente, auf denen die Politik mehr unternehmen könnte, lautet das Fazit des Kurzberichtes.

Lesestoff:

https://ec.europa.eu/agriculture/rural-area-economics/briefs_en

Roland Krieg

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