Das Leineschaf

Das Leineschaf

Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen stellt in diesem Jahr auf der Grünen Woche in der Tierhalle das Leineschaf in den Mittelpunkt.

Der Flussabschnitt der Leine zwischen Göttingen und Hannover hat den Schafen ihren Namen verliehen. Die Tiere sind Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden und stammen im Besonderen vom Rheinischen Landschaf ab. Das robuste und anpassungsfähige Schaf hat sich schnell in ganz Deutschland ausgebreitet, weist gutes Muskelfleisch auf und produziert C-Wolle. Von einst 70.000 Tieren gibt es derzeit nur noch 1.500 Muttertiere in Deutschland.

Antje Feldmann zeigt die Wollprodukte der verschiedenen Schafrassen. Die einen sind rauer, die andern fein und anschmiegsam. Wolle ist also nicht gleich Wolle. Wer Merinowolle für die Handschuhe sucht, der will für seinen Teppich strapazierfähige Ware – die beispielsweise vom Leineschaf erzeugt wird und wegen seiner Rauigkeit als C-Wolle gehandelt wird. Das Schaf kann sich mit dieser Wolle in Regionen mit hohen Niederschlägen gut gegen den regen schützen, der nicht bis auf die Haut durchdringt. Die „Rasenmäher auf vier Beinen“ sorgen nicht nur für den Landschaftsschutz, sondern liefern auch Alltagsprodukte.

Damit das Leineschaf erhalten bleibt muss es auch genutzt werden. Im südlichen Leinetal veranstalten Gastronomen „Leine-Wochen“ mit Lammfleisch, das garantiert aus der Region kommt. Der Megatrend lässt die Leineschaf-Schäfer hoffen, dass der Bestand ihrer Tiere durch die rege Nachfrage gesichert bleibt. Für die Thüringer und sächsischen Schäfer hat die Reparationszahlung Deutschlands an Polen den Bestand gesichert. Rund 1.500 Leine-Schafe wurden an Polen übergeben und dort nahezu reinrassig gezüchtet. In den 1950er Jahren konnten die Schäfer auf diese Population zurückgreifen, und haben sich ihre eigenen Herden aufgebaut.

Den Stand der www.g-e-h.de finden Sie mit dem Leineschaf in der Tierhalle 25

Roland Krieg; Foto: roRo

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