Datensouveränität bei GAIA-X
Landwirtschaft
Digitales Hinterland für smarte Landwirtschaft
Die Smarte Landwirtschaft braucht ein digitales Hinterland. Um sich von großen Internetkonzernen unabhängig zu machen, plant Europa mit GAIA-X eine eigene vernetzte Datenstruktur mit strengen Schutzstandards. „Digitale Souveränität spielt für Unternehmen, Bürger und Staaten eine große Rolle - aktuell wird der weltweite Cloud-Service-Markt jedoch nicht von europäischen Anbietern getrieben", sagte der Vorsitzende des Bundestagsausschusses Digitale Agenda ,Manuel Höferlin (FDP), während einer öffentlichen Anhörung Ende Oktober. GAIA-X soll kein Konkurrenzprodukt zu Google oder Alibaba, sondern ein Open-Source-Ansatz über offene Schnittstellen und Standards werden.
Datenschutz und Datensicherheit sind nach Axel Metzger von der Humboldt Universität in Berlin „stark europäisierte Politikfelder“, die Handlungsspielräume eingrenzen. Für Andreas Weiss vom Verband der Internetwirtschaft eco habe die Pandemie die Dringlichkeit für stabile und resiliente Dienste aufgezeigt. Begriffe wie „Europacloud“ aber überfrachteten die Ziele. Aufgaben sind die Bereitstellung leistungsfähiger Rechenzentren für innovative Anwendungen und dem Markt. GAIA-X müsse nichts neues erfinden, sondern nur bestehendes zusammenfügen.
Allerdings seien europäische oder deutsche Rechenzentren nicht per se sicher. Der Sachverständige Sven Herpig von der Stiftung Neue Verantwortung betonte, dass IT-Sicherheitsmaßnahmen korrekt implementiert werden müssen. Dann aber kann GAIA-X für Fabian Siegel von SAP die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen stärken. Es bestehe eine hohe Nachfrage nach einer starken Anbieterlandschaft und einer sicheren Möglichkeit, Daten zu teilen. Europäische Cloud-Lösungen sind für Elisabeth Lindinger von der Superrr Lab gGmbH auch für die öffentliche Verwaltung interessant.
roRo / hib
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