DBV bewertet Agrarhaushalt
Landwirtschaft
DBV mit Agrarhaushalt nicht ganz zufrieden
Den vom Bundestag am Donnerstag abschließend beratenen
Agrarhaushalt (Einzelplan 10) für das Jahr 2015 bewertete der Deutsche
Bauernverband (DBV) in einigen Punkten kritisch. Während die Steigerung der
Ausgaben für Forschung und Innovation, die Einrichtung eines Bundesprogramms
Ländliche Entwicklung, die Erweiterung der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und
Küstenschutz um einen Sonderrahmenplan Hochwasserschutz sowie die weitere
Unterstützung der agrarsozialen Sicherungssysteme vom DBV unterstützt werden,
finden die aktuellen Herausforderungen bei der Landwirtschaftlichen
Unfallversicherung (LUV) und bei der Agrarstrukturförderung im Agraretat keine
hinreichende Berücksichtigung.
Die vorgesehenen zusätzlichen Bundesmittel für die landwirtschaftliche
Krankenversicherung sollen die verringerten Zahlungen aus dem Gesundheitsfonds
auffangen. Dies begrüßte der DBV ausdrücklich. Nicht akzeptabel ist jedoch die
Reduzierung der Bundesmittel zur Landwirtschaftlichen Unfallversicherung
gegenüber dem Vorjahr um weitere 25 Millionen Euro. Diese Kürzung fällt mit der
Umstellung der Beitragsbemessung von einem regionalisierten auf einen
bundesweiten Beitragsmaßstab zusammen, so dass die daraus resultierenden
höheren Beitragsbelastungen für die Betriebe in vielen Regionen weiter
verschärft werden.
Grundsätzlich sieht der DBV auch die Aufstockung der Gemeinschaftsaufgabe
„Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) um 20 Millionen
zur Errichtung eines Sonderrahmenplans Hochwasserschutz als einen Schritt in
die richtige Richtung. Allerdings zeigt sich der DBV enttäuscht darüber, dass
die GAK-Mittel ansonsten unverändert geblieben sind. Mit einer verstärkten
Förderung von landwirtschaftlichen Investitionen in Wertschöpfung und
Arbeitsplätze müsse die Gemeinschaftsaufgabe vielmehr zu einem Instrument der
Wirtschafts- und Innovationsförderung ausgebaut werden, forderte der DBV.
Erhaltung und Ausbau der Infrastruktur im ländlichen Raum, darunter vor allem
der ländliche Wegebau und die Breitbandversorgung sind große Herausforderungen,
die nur mit einer weiteren und vor allem substanziellen Aufstockung der Mittel
für die Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz bewältigt werden
können, stellt der DBV fest. Vor diesem Hintergrund ist auch das neue, mit 10
Millionen Euro dotierte Bundesprogramm Ländliche Entwicklung zu begrüßen.
Hiermit können Strategien und Maßnahmen zur Förderung ländlicher Räume
konzipiert und erprobt werden.
Der Regierungsentwurf für den Bundesagrarhaushalt 2015 sieht Ausgaben in Höhe
von 5,35 Milliarden Euro vor (2014: 5,31 Milliarden Euro). 69 Prozent davon
entfallen auf den Agrarsozialbereich.
DBV