DBV: Von Koblenz nach Erfurt
Landwirtschaft
Erfurter Erklärung des DBV
Erfurter Erklärung
Auf dem Deutschen Bauerntag in Erfurt schreibt der Deutsche Bauernverband sein Leitbild, das er sich in Koblenz verordnet hat, mit der Erfurter Erklärung fort [1]. Zusammen mit den vor- und nachgelagerten Bereichen stellt die Landwirtschaft eine Schlüsselbranche für den ländlichen Raum. „Wir wollen, dass Deutschland eine starke Land- und Forstwirtschaft mit vielfältigen Strukturen behält, die von bäuerlichen Unternehmern getragen wird. Die Stärke der bäuerlichen Familien und ihrer Unternehmen liegt in der Ausrichtung auf Märkten, Verbrauchern sowie Nachhaltigkeit gleichermaßen in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht“, heißt es in der Erklärung.
Im Abschnitt für die Politik pocht der DBV auf eine praktikable Düngeverordnung und für einen sachgerechten Pflanzenschutz. Wiederholt beklagt der DBV den fortschreitenden Flächenverlust in Deutschland.
Die Nutztierhaltung in Deutschland ist ein weiterer Schwerpunkt der Erklärung, die ein klares Bekenntnis zur Weiterentwicklung gemeinsam mit den Verbrauchern und dem Lebensmitteleinzelhandel enthält. Wenn die Tierhaltung mit hohen Standards erhalten und vorangebracht werden soll, müssen auch neue Ställe gebaut werden dürfen. Auch die weitere Verbesserung der Tiergesundheit und die Reduktion des Einsatzes von Antibiotika stehen auf dem Programm.
Diese und andere Standards dürfen in Freihandelsabkommen nicht geschmälert werden. Trotz geforderter Liberalisierung fordert der DBV Kriseninstrumente, die konsequent genutzt werden müssen. Ein Viertel des Umsatzes erzielt die Agrarwirtschaft durch Exporte. Die Bundesregierung wird zu einer Exportoffensive aufgefordert.
Wertschätzung
Bauern und Landjugend haben vor dem zweiten Tag für mehr Wertschätzung des Berufsstandes geworben. „Die Delegierten des Bauerntages haben mit der „Erfurter Erklärung“ unterstrichen, dass sie für einen offenen sachlichen Dialog mit Politik und Gesellschaft stehen. Das erwarten sie aber auch von ihren Kritikern“, forderte Bauernpräsident Joachim Rukwied. Hilfe bekam er von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt. Er forderte die Verbraucher auf, mit und nicht über die Bauern zu reden.
Der Thüringer Bauernpräsident Helmut Gumpert sprach auf der Aktion von zum Teil „unerträglichen Vorwürfen, denen sich die Bauernfamilien zunehmend ausgesetzt sehen.“ Vieles beruhe auf Vorurteilen und Unkenntnissen über moderne Landwirtschaft. Problemen würden sich die Landwirte durchaus annehmen und praktikable Lösungen in ihren Betrieben einführen [2].
Lesestoff:
Erfurter Erklärung: www.bauernverband.de/erfurtererklaerung
Veränderungen in der Agrar- und Ernährungsbranche
roRo, VLE