DBV zieht Zwischenbilanz zur Auswinterung
Landwirtschaft
DBV-Zwischenbilanz zur Auswinterung
Das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes (DBV) hat
Zwischenbilanz zu den Auswinterungsschäden
in Deutschland gezogen. Die Kahlfröste im Februar 2012 haben vor allem
Winterweizen und Wintergerste getroffen, die keine ausreichende
Winterfestigkeit aufwiesen. Regional unterschiedlich mit bis zu 70 Prozent der
Feldschläge hat der Frost Pflanzen auf rund 660.000 Hektar getroffen. Für die
Neueinsaat kommen auf die Bauern Kosten bis zu 700 Euro je Hektar zu.
In vielen Regionen gibt es keine Entspannung, weil die
anhaltende Trockenheit vielen Landwirten zusätzliche Sorgen bereitet, heißt es
in der Präsidiumserklärung. Mit Hochdruck arbeiteten die Bauern an der
Neueinsaat mit Getreide oder Mais. Daher ist es aus Sicht des Bauernverbandes
wichtig, dass die EU sich für ein Eilverfahren für Behelfssaatgut entscheide,
so dass die Bauern ohne komplizierte Genehmigungsverfahren Saatgut aus anderen
EU-Mitgliedsstaaten beziehen können. Handel und Landwirte sind derzeit bemüht,
zu einfachen Kosten Konsumgetreide ausnahmsweise auch als Saatgut zu
akzeptieren. Der DBV wies darauf hin, dass die Bauern bereits die volle Gebühr
für das Z-Saatgut bezahlt haben.
Herausforderung Pflanzenzucht
Einmal mehr zeigt die Unbeständigkeit der Witterung,
dass die Züchtungsziele der Saatgutfirmen mehr auf die
Extremwitterungsverhältnisse angepasst werden müssten. Darauf wurde nach
Ansicht des DBV in der jüngeren Vergangenheit zu wenig Augenmerk gelegt.
Parallel müssten die Bauern ein besseres
Risikomanagement erhalten, um mit solchen Witterungsfällen auskommen zu können.
Maßnahmen, die eine Stärkung der Liquidität ermöglichen, seien zu bevorzugen.
roRo