Den Bienen Sommerweiden anbieten

Landwirtschaft

Neue Saatgutmischungen machen Bienen satt

Wer zu wenig zu essen bekommt, wird anfälliger für Krankheiten. In Deutschland müssen die Bienen im Sommer oftmals hungern, weil sie keine blühenden Landschaften mehr finden. Die Ackerrandstreifen-programme sind wichtig, oft aber nur ein Notbehelf. Vor allem zwischen der Raps- und Obstbaumblüte im Mai und der beginnenden Waldblüte Ende Juni finden die Bienen kaum Nahrung, erläutert Hans Ramseier von der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaft HAFL der Berner Hochschule.

Der Nahrungsstress scheint einen wichtigen Einfluss auf die Entwicklung, Gesundheit und Abwehrkraft der Bienen zu haben. Die Bienenvölker befinden sich in dieser Zeit noch im Aufbau.

Nach zwei Jahren Forschung haben die Berner erste Ergebnisse zusammengetragen, mit welchen Saatgutmischungen die Blühlücke für die Bienen am besten geschlossen werden kann.

Zwischen Ende Mai und Mitte Juni blühen Buchweizen, Phacelia, Kornblume, Perserklee, Alexandrinerklee und Klatschmohn auf und vergehen erst Ende Juli. Der Rückgang wird durch aufblühenden Rot- und Schwedenklee so abgefangen, dass in der Gesamtzeit zwischen Ende Mai und Mitte August 20 bis 60 Prozent der ausgesäten Bestände immer blühende Bienenweide sind.

Bei diesen Bienenweiden haben die Wissenschaftler im Vergleich zu den gängigen Buntbrachen fünfmal mehr Honigbienen und zwei Mal mehr Wildbienen gefunden. Die neuen Saatgutmischungen weisen zudem noch weitere Vorteile auf. Sie gedeihen nicht nur auf nährstoffarmen, sondern auch auf humusreichen Böden und finden Akzeptanz bei den Landwirten.

Lesestoff:

www.hafl.bfh.ch

roRo (Text und Foto)

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