Der Kampf für das Wasser

Landwirtschaft

Brandenburg sitzt auf dem Trockenen

Nicht nur das Niedrigwasser in der Oder verhindert das Einsammeln der durch eine Giftwelle getöteten Fische per Boot [1], auch die Spree hat enorme Niedrigwasserprobleme. Der Pegel Leibsch am Ausgang des Spreewaldes werden aktuell nur 0,79 Kubikmeter Wasser als Abfluss gemessen. Seit dem 10. August ist der Pegel unter die Marke des Mittleren Niedrigwassers gefallen und sinkt weiter.

Das Brandenburger Umweltministerium teilte am Sonntag mit: „Die Umgebung ist ausgedörrt und die Zuflüsse bringen kein Wasser mehr in die Spree. Das Wasser der Spree, das von der Talsperre Spremberg abgegeben wird, besteht zurzeit zu etwa 40 Prozent aus Grubenwasser und zu 40 Prozent aus Wasser der Talsperre Bautzen (Niedrigwasseraufhöhung); die übrigen 20 Prozent verteilen sich auf den natürlichen Zufluss aus Sachsen und auf einen kleinen Anteil aus den Reserven der Talsperre Spremberg. Die Abgabe der Talsperre Spremberg beträgt aktuell 9,7 m³/s und kann auf diesem Niveau bis Ende August beibehalten werden.“

Damit der Abfluss der Spree unterhalb von Leibsch nicht zum erliegen kommt, greift ab dem heutigen Montag die Phase 3 des Konzeptes zur Wasserbewirtschaftung im mittleren Spreegebiet. Damit soll das Trockenfallen des Großen Fließes und des Puhlstroms verhindert werden. Die Schleusen Krausnicker Strom und Groß Wasserburg sind bereits geschlossen.

Die Phase 3 tritt bei Unterschreitung des Abflusses von weniger als 1,5 Kubikmeter pro Sekunde in Kraft. Ausleitungen werden geschlossen, um Ableitmengen zu verringern. Dazu gehört auch eine bedarfsgerechte Schließung von Fischaufstiegsanlagen. Schon seit der Phase 2 finden Kontrollen zur Wasserentnahme statt.

Durch das Schließen von Ableitungen können Gräben und Fließe trocken fallen. In Abstimmung mit den Fischereibehörden und dem Landesanglerverband werden Notabfischungen geplant. Anwohner und Landwirte, die trocken fallende Gewässer bemerken sollen dies an die Landkreise melden.

Lesestoff:

[1] Vergiftete Oder: Leseclub 32/2022 in der Rubrik „Marktplatz“

Roland Krieg

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