Der Norden rüstet beim Ökoanbau auf

Landwirtschaft

Niedersachsen und MV wollen Ökolandbau stärker fördern

Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer hat am Dienstag angekündigt, die Förderung beim Ökolandbau auszubauen. Weiter geschriebene werden die Agrarumweltmaßnahmen zur ein- und mehrjährigen Anlage eines Blühstreifens, die Extensivierung des Grünlands, Wiesenvogelschutz auf Grünland und der ökologische Landbau. Deutlich angehoben werden soll die Beihilfe für den Ökolandbau von 262 auf 320 Euro je Hektar für die ersten beiden Jahren der Umstellung sowie die Beihaltungsförderung ab dem dritten Jahr von 137 auf 200 Euro je Hektar. Das Budget für den Ökolandbau wird ab sofort um 1,1 Millionen auf 12,1 Millionen erhöht. Damit sollen Bauern vor allem für die Umstellung bewogen werden. Meyer: „Niedersachsen rückt damit vom Schlusslicht bei der Förderung des ökologischen Landbaus in eine Spitzenposition vor.“ Mit einem Anteil von 2,8 Prozent liegt das Bundesland am Ende der umgestellten Landwirtschaftsfläche.
Zusätzlich gibt es Maßnahmen des Umweltministeriums für eine Grundwasserschonende Bewirtschaftung für Betriebe, die 25 Prozent ihrer Fläche oder zehn Hektar in der Zielkulisse der Wasserrahmenrichtlinie bewirtschaften.

Mecklenburg-Vorpommern senkt den Mindestförderbetrag

Auch Dr. Till Backhaus aus dem nordöstlichen Nachbarland hat eine Intensivierung des Ökolandbaus angekündet. Mit 150 Euro je Hektar gehöre Mecklenburg-Vorpommern zwar nicht zu den führenden Bundesländern, so Dr. Backhaus, aber das Land hat bereits 9,1 Prozent Ökolandbau. Zudem können die Betriebe Fördermittel kombinieren. Auf der Landespressekonferenz am Dienstag gab Backhaus ein Beispiel: „Nimmt ein Öko-Landwirt beispielsweise an einer Maßnahme zur Förderung des Zwischenfruchtanbaus in Kombination mit Mulchsaat teil, erhält er für diese Flächen einen Förderbetrag von 95 Euro je Hektar und kommt insgesamt auf 245 Euro je Hektar.“
Um kleineren Betrieben Fördergelder zukommen zu lassen, wurde das förderfähige Investitionsvolumen auf 20.000 Euro und bei Einrichtung eines Hofladens auf 10.000 Euro gesenkt. Dennoch sind die Umstellungsraten in den letzten Jahren eher gering. Deshalb will das Landwirtschaftsministerium sein Strategiepapier aus dem Jahr 2005 überarbeiten und schon für die neue Förderperiode in Kraft setzen. Darin geht es nicht nur um höhere Öko-Prämien, sondern auch um Beratung und Ausbildung sowie die Einbindung in den Tourismusbereich. Bis 2020 sollen weitere 27.000 Hektar Ökolandbau zusammen kommen. Das wären dann insgesamt 150.000 Hektar.

BUND will mehr

Vor der Wintertagung des Agrarbündnisses MV in der nächsten Woche fordert Dr. Burkhard Roloff ein eigenständiges Bio-Förderprogramm für Mecklenburg-Vorpommern. Vorbild ist das bayerische Modell „Bio-Regio 2020“. Der Ökolandbauexperte des BUND fordert eine Ausweitung des Ökolandbaus auf 20 Prozent bis zum Jahr 2020 und mehr landestypische Produkte, die regional vermarktet werden sollen. Für die Erhöhung der Ökoprämien hat das Agrarbündnis auch schon konkrete Vorstellungen: Während der Umstellung sollen 348 Euro und für die Beibehaltung 216 Euro je Hektar gezahlt werden.

Lesestoff:

BioRegio 2020 in Bayern

roRo

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