Der Roder für die Baldrianwurzel
Landwirtschaft
Spezialtechnik für den Arzneipflanzenanbau
Baldrian beruhigt. Techniker haben jedoch einige schlaflose Nächte hinter sich gebracht, bevor sie mit Rotation und Siebstern ein Gerät entwickelt haben, das die Ernte der Baldrianwurzel einfacher macht. Die Landesanstalt für Landwirtschaft in Bayern stellt auf den DLG-Feldtagen am Stand der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) ein Gerät aus, mit dem Arzneipflanzenanbauer die Ernte dieses Spezialgewächses vereinfacht.
Thüringen und Bayern sind die Bundesländer mit führenden Anteilen dieser Spezialkulturen. Deutschland kommt ohne Importe nicht aus. Aber in der Nische haben sich einige Betriebe spezialisiert. Die Pfefferminze stellt mit 20 Prozent vor der Kamille den größten Anteil heimischer Kräuter. Die Artischocke oder das Johanniskraut bewegen sich im Ein-Prozent-Anteil. Baldrian ist mit drei Prozent Kräuteranteil schon wieder ein „Schwergewicht.“
Die Arbeit ist sehr zeitaufwendig, weil es im Bereich der Unkrautbekämpfung keine zugelassenen Mittel gibt. Jäten ist eine der wichtigsten Arbeiten im Kräuterfeld.
Die Engelwurz (Angelica archangelica) hilft mit ihren Bitterstoffen und ätherischen Ölen der Steigerung der Magensaftsekretion und hilft der Verdauung. Samenprodukte werden dür die Kosmetikindustrie genutzt.
Der Rote Sonnenhut (Ecchinacea purpurea) wird beispielsweise gegen Infekte der Atemwege oder oberflächlich bei schlecht heilenden Wunden eingesetzt. Alle seine Inhaltsstoffe zusammen sollen das Immunsystem stärken.
Bei der Königskerze (Verbascum densiflorum) wird die getrocknete Blütenkrone mit angehängten Staubblättern genutzt. Reizmindernde wird sie in Brust- und Hustentees verwendet. In-vitro-Untersuchungen haben antivirale Eigenschaften gezeigt.
Zurück zum Baldrian: Das Ungetüm ist eine der Spezialmaschinen, die für eine ernte von Spezialkulturen erst entwickelt werden müssen. Dabei werden die Wurzeln von einem Siebband auf ein zweites gelegt, Dadurch werden sie gegen die Laufrichtung gedreht (Rotation) was das erdmaterial wieder auf das Feld zurückwirft.
Roland Krieg, Foto: roRo