Der Streit um den Wolf geht weiter

Landwirtschaft

Agri und Envi sind beim Wolf verbissen

Der Wolf steht auch 2022 zwischen wiederholtem Ausrottungswunsch und Kuschelschutz. Zusammen mit dem Bären war der kleinere der Beutegreifer am Montag Thema im Agrarausschuss des Europaparlamentes. Auch der Umweltausschuss (Envi) war eingeladen, aber der Vorsitzende Norbert Lins (CDU) bedauerte, dass die Parlamentskollegen aus dem Umweltbereich die Einladung abgelehnt haben.

Agri gegen Envi

Agri und Envi stehen sich zunehmend feindlich gegenüber. Die Umweltpolitiker bestehen auf den Erfolg der Wiederansiedlung und des Schutzes für das gefährdete Tier. Die Niederländerin Anja Hazekamp (Die Linke) ist nach der letzten Europawahl vom Agri in den Envi gewechselt, nimmt aber an Agri-Sitzungen als stellvertretende Parlamentariern teil. Sie empfindet es als „schändlich“, dass die Agrarpolitiker ohne Umweltpolitiker an einer Entschließung  zum Thema Wolf arbeiten.

Diesen Vorwurf wies Norbert Lins deutlich zurück. Es sei eher schändlich, dass die Envi-Abgeordneten die Einladung abgelehnt haben. Der Agri muss die Sichtweise der Landwirte einnehmen und berichtet über die andere Seite.

Und beim Wolf habe mittlerweile ganz Europa das gleiche Problem, sagte Simone Schmiedtbauer von den österreichischen Christdemokraten. Das Alpenland ist nicht mehr der einsame Rufer  für mehr Kontrolle beim Wolf. Jérémy Decerle lud Hazekamp zu einem Treffen mit französischen Schäfern ein, die rund 12.000 Lämmer verloren haben. Für den rumänischen Christdemokraten Daniel Buda leben die Envi-Abgeordneten auf einem anderen Stern.

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