Der Stress des Hasen

Landwirtschaft

Stressforschung an Wildtieren

Hier eine Eisenbahnlinie mit vorbeidonnernden Schnellzügen, dort eine Autobahn mit konstantem Gebrause und auf der Landstraße fahren nachts Autos mit aufgeblendeten Scheinwerfern. Dazu lärmen jetzt zu Beginn der Erntezeit die Bauern mit ihren Erntemaschinen. Das Leben in Wald und Flur ist Stress, seit dem der Mensch die Erde sich untertan macht. Mäuse, Hasen und Fledermäuse finden nur noch wenige Plätze für ihren ungestörten Lebensalltag.

Stress bei Wildtieren

Stress und seine Auswirkungen auf Verhalten, Physiologie und Immunsystem bei im Wald lebenden Kleinsäugern ist Gegenstand einer neuen Forschung an der Universität Hohenheim. Dr. Joanna Fietz wird drei Jahre lang mit einem breiten Methoden-Mix untersuchen, wie sich Umwelteinflüsse auf die Gesundheit von Tieren auswirken. Die Infrastruktur der Menschen hat direkte Auswirkungen auf den Lebensraum von Wildtieren und Dr. Fietz wird die Stressphysiologie, Immunologie und den Energiehaushalt der Tiere im Freiland und die Folgen dieser physiologischen Antworten für Fortpflanzungsbiologie und Überleben untersuchen.

Brücke zwischen Wild- und Nutztier

Auf den ersten Blick erscheint das Projekt sehr speziell zu sein. Doch es ist in einen breiten thematischen Kontext eingebettet, an dem Agrarwissenschaftler, Zoologen und Biochemiker mitarbeiten. „Uns interessiert generell, welchen Einfluss das soziale Umfeld und der Lebensraum auf die Krankheitsanfälligkeit von Tieren hat“, erläutert Prof. Dr. Volker Stefanski, der das Fachgebiet Verhaltensphysiologie landwirtschaftlicher Nutztiere leitet und die Forschergruppe um Dr. Fietz aufgenommen hat. Es geht generell um Wechselbeziehungen zwischen Tieren und ihrer Umwelt und deren Stressfaktoren. Ziel: Die Konsequenzen für die Gesundheit, das Wohlergehen und letztlich auch die Leistungsfähigkeit der Tiere besser zu verstehen.

roRo

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