Der vergessene Farmarbeiter

Landwirtschaft

Die Produktivität über Landarbeiter steigern

Tausend mal am Tag wirft die Teepflückerin ein Blatt in den Korb hinter sich. Hat sich jemals jemand Gedanken gemacht, diese Last zu vereinfachen? Prof. Anil Gupta vom indischen Institut für Management in Ahmedabad hat dafür zwar auch keine Lösung, will aber mit diesem Beispiel klar machen, dass die Landarbeiter in der Entwicklungshilfe oft vergessen werden. Die Entwicklungstheorie der letzten zwanzig Jahre adressiert Landwirt oder Farmbesitzer meist zuerst, wenn es um neue Techniken und Effizienzsteigerungen geht. Das Bild muss sich ändern, so Prof. Gupta.

Farmarbeiter in den Fokus stellen
Zumindest in Indien arbeiten die Landarbeiter auf mehreren Betrieben und kennen die lokalen Ressourcen oft genauer als andere. Trotzdem haben sie keinen Zugang zu neuen Technologien.
Sie haben jedoch die gleichen Fragen. Prof. Gurat berichtet dem Science and Development Network von einer Begegnung mit dem Sohn eines Landarbeiters, der ihn fragte, woher er wissen solle, wie viel von dem wenigen Dünger den er hat, er auf ein kleines Feld verteilen solle? Prof. Gurat koordiniert die Society for Research and Initiatives for Sustainable Technologies and Institutions (SRISTI) und kam zu dem Schluss, dass auch Landarbeiter Zugang zu elektronischen Sensoren haben müssten, die den Nährstoffgehalt des kleinen Feldes bemessen können. Alternativ könnten die Landarbeiter darin ausgebildet werden, den Versorgungszustand des Bodens anhand von Zeigerpflanzen zu deuten, um das Wenige optimal zu nutzen.
Letztlich resultiert ein Wissensgewinn bei den Landarbeitern in einer gesteigerten Effizienz und Produktivität. Spezielle Techniken für Landarbeiter sind aber rar und Prof. Gurat vermutet dahinter die Sorge, dass mechanischer Fortschritt Handarbeit überflüssig machen könnte. Doch rückte der Landarbeiter in den Fokus der Technik und Entwicklungshilfe, dann würde sich auch die Qualität des Arbeitsmarktes verbessern.

roRo

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