Der Wald wächst
Landwirtschaft
Internationaler Tag des Waldes
Zum Internationalen Tag des Waldes am 21. März teilt das Statistische Bundesamt mit, dass die Waldfläche in Deutschland zwischen 1998 und 2008 jährlich um durchschnittlich 176 Quadratkilometer gewachsen ist. Das entspricht in etwa der Fläche der Stadt Karlsruhe.
Rund 30 Prozent von Deutschland ist mit Wald bedeckt. Zusammen sind das 357.111 km2. Unter den Flächenländern haben Rheinland-Pfalz und Hessen mit 42 und 40 Prozent Wald den meisten, Schleswig-Holstein mit 10 Prozent den geringsten Anteil.
Besuch im Wald
Mecklenburg-Vorpommern ist mit 22 Prozent Waldanteil eines der Waldärmeren Bundesländern. Trotzdem bewirtschaften rund 46.000 Waldbesitzer die Forsten. Der Gesamtumsatz beläuft sich auf rund 1,7 Milliarden Euro im Jahr.
In dieser Woche hat das Kabinett in Schwerin das Landeswaldgesetz geändert und wird es in den kommenden Wochen die Öffentlichkeit daran beteiligen, bevor es dem Landtag noch vor dem Sommer zur ersten Lesung vorgelegt wird.
Nach Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus ist das die umfassendste Waldreform seit 1993. Mit der Novelle sollen die vielfältigen Funktionen des Waldes als Schutz-, Nutz- und Erholungsort besser geschützt werden. Kernpunkte sind unter anderem: Bürokratieabbau durch Wegfall einzelner Genehmigungspflichten, wie beispielsweise Teilung von Kleinstflurstücken. Das Vorkaufsrecht des Landes wird zu Gunsten öffentlicher Waldbesitzer abgeschafft. Private Vereinbarungen sollen die Reitmöglichkeiten durch den Wald verbessern. In denkmalgeschützten Parkanlagen sollen die Gestaltungsmöglichkeiten erhöht werden und ein Landeswaldforum soll das gesellschaftliche Engagement für den Wald stärken.
Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums nutzen jährlich rund 800.000 Besucher die Angebote der Forstbehörden in den Forstämtern und Nationalparkämtern. Minister Backhaus weist darauf hin, dass ein Kubikmeter Waldboden bis zu 200 Liter Wasser reinigen kann.
Schweiz: Nachhaltig bewirtschaften
Auch in der Schweiz hat die Waldfläche zugenommen. Und gleichzeitig wurde in den letzten elf Jahren mehr Holz geschlagen als zuvor, berichtet die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Die Vorräte sind mit 364 m3 Holz immer noch hoch und die Vielfalt an Baumarten hat zugenommen.
Die Waldinventur hat ergeben, dass der Anteil des Waldes in der Schweiz von 29,6 auf 31 Prozent Flächenanteil angestiegen ist. Er bedeckt jetzt 1,28 Millionen Hektar. Trotzdem hat der Wald auch Schaden hinnehmen müssen. Der Sturm Lothar aus dem Jahr 1999, der Hitzesommer von 2003 und Insekten haben Folgeschäden hinterlassen.
Die Schweiz hat einen Aktionsplan Holz aufgelegt, der die Verwendung von Laubholz fördert. Zudem werden Maßnahmen gefördert, die eine Verbesserung der betrieblichen Strukturen unterstützen, damit die Holzerntekosten sinken.
Eine Besonderheit in der Schweiz sind die Schutzwälder, die rund ein Drittel, in manchen Kantonen die Hälfte des Waldes ausmachen. Sie sollen vor Lawinen, Murgängen und Steinschlag schützen und sind nach Analyse der Forschungsanstalt wirkungsvoller geworden. Ursache sind waldbauliche Pflege-Eingriffe in den letzten elf Jahren. Allerdings wurden sie nut wenig verjüngt. Bei mehr als einem Drittel der Schutzwälder beträgt der Anteil der Verjüngung weniger als zehn Prozent und liege damit im kritischen Bereich.
VLE