Deutschland hat halbes Opt-out gezogen
Landwirtschaft
Deutschland hat halbes Opt-out gezogen
Die Saatgutfirmen, die gentechnisch veränderte Pflanzen produzieren haben in einem Antwortschreiben an Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt zugesagt, auf den Anbau in Deutschland zu verzichten.
Daraufhin hat Deutschland die EU informiert und wurde als Anbaugebiet für gentechnisch veränderte Pflanzen herausgenommen. Offen bleibt aber noch eine „belastbare gesetzliche Grundlage“, die den Anbau auch künftig untersagt. Schmidt verweist auf seinen Kompromissvorschlag mit einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe.
„Dass einige Gentechnik-Konzerne den Anbau ihrer Pflanzen freiwillig unterlassen, ist für Landwirte und Verbraucher eine gute Nachricht. Die Reaktion der Konzerne ist ein Erfolg des langjährigen Widerstandes gegen den Anbau von Gentechnik-Pflanzen. Der Großteil der Menschen will keine Gentechnik auf dem Acker und dem Teller“, kommentiert Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). Das Vorgehen zeige aber auch, dass die freiwillige Lösung von der Zusammenarbeit mit den Unternehmen abhänge. Denn noch fehlt die rechtliche Grundlage.
Dieses Werben für seinen Kompromiss könnte ein „Angebot“ sein, die Verantwortung auf die Länderebene zu schieben.
Roland Krieg
Q: BMEL und BÖLW 03.11.2015