Deutschland mit Ammoniaküberschuss
Landwirtschaft
Ammoniaküberschuss in Deutschland
Die EU-Richtlinie 2001/81/EG setzt für Ammoniak eine
Emissionshöchstgrenze von 550 Kilotonnen im Jahr fest. Nach aktueller Datenlage
hat Deutschland im vergangenen Jahr allerdings 581 Kilotonnen emittiert. 553 kt
stammen aus der Landwirtschaft. Damit übersteigt die tatsächliche Emission den
EU-Wert um 30 kt oder sechs Prozent. Auf der 121. Sitzung der
Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft für Immissionsschutz wurde berichtet, dass die EU
ihre Verordnung noch verschärfen und den Höchstwert noch in diesem um weitere
20 Prozent absenken will.
Gerade die Bundesländer mit bedeutender Tierhaltung wie
Niedersachsen haben jetzt Strategien und Maßnahmen zur Ammoniakminderung
aufgestellt, um die EU-Verordnung einzuhalten. Handlungsempfehlungen zur
unverzüglichen Einarbeitung von Gülle, Gärresten und Geflügelkot sowie Geflügelmist,
emissionsarme Gülleausbringungsverfahren, bedarfsgerechte Eiweißfütterung,
Einsatz von Harnstoffdünger, Abdeckung von Güllebehältern, Amonikafiltereinbau
in Schweine- und Geflügelställe sowie Stickstoffbilanzen wurden erarbeitet.
Beispiele
So ist das Einarbeiten von Gülle und Gärresten
innerhalb von vier Stunden besonders wirksam auf die Ammoniakminderung. Die
umweltgerechte Ausbringung in Niedersachsen wird gefördert und weiter
ausgebaut.
Bei der Bedarfsgerechten Eiweißfütterung soll fortschrittliche
Fütterungsmethoden wie bedarfsoptimierte Phasenfütterung eingesetzt werden. Das
bringt ein Minderungspotenzial zwischen 10 und 20 Prozent nach sich.
Das Abdecken von Schweinegüllelager hat ein
Minderungspotenzial zwischen 70 und 80 Prozent. Die Schaffung von Güllelager
und fester Abdeckung wird im Rahmen des Agrarinvestitionsförderprogramm finanziert.
Förderung gibt es auch beim Einbau von Ammoniakfiltern, die eine Minderung von
70 Prozent bewirken.
Das 8-Punkte-Programm soll zu einer Betrachtung des Umgangs mit Stickstoff in der gesamten landwirtschaftlichen Produktionskette führen. Es setzt einen schwerpunkt auf die einzelbetriebliche Beratung.
roRo