„Deutschland weiß, das BioFach ist“

Landwirtschaft

Heute eröffnet die BioFach in Nürnberg

Ein Jahr vor ihrem Silberjubiläum fokussiert sich die BioFach als einer der größten internationalen Messen für Bioprodukte auf Lebensmittel. Mittlerweile gibt es vier regionale Biomessen, die vor allem für deutsche Aussteller attraktiver geworden sind, gibt Messe-Chef Claus Rättich einen Tag vor der Eröffnung zu. Abzulesen ist das vor allem an den aus Deutschland zurückgehenden Ausstellerzahlen von 823 im Jahr 2010 auf 682 in diesem Jahr. Auch aus den Mittelmeerländern fehlen Aussteller. Das jedoch liege am Abbau von Fördergeldern für Messeauftritte. Zwischen zehn und 15 Aussteller je Land von Portugal bis Griechenland bleiben der BioFach fern, weil vor allem Gemeinschaftsstände nicht mehr finanziert werden.

Dennoch Aufwärtstrend

Dennoch spiegelt die BioFach den weltweiten Aufwärtstrend im Biobereich wider. Algerien, Estland, die Jersey Inseln, Marokko mit 15 Ausstellern, die Republik Moldau, Norwegen und Sáo Tomé und Pricipe nehmen erstmals die Gelegenheit wahr im wichtigsten Biomarkt in der EU ihre Waren zu zeigen und Handelskontakte zu knüpfen. Auf 42.500 Quadratmeter stellen 2.396 Aussteller aus 87 Nationen Wein, Speiseöl, Convenienceprodukte, Fisch, Obst und Gemüse sowie Molkereiprodukte und Fleisch aus. Die Messe Nürnberg will die BioFach, die letztmalig unter diesem Namenszug mit Logo erscheint, sich als „Drehscheibe für Rohwaren“ profilieren. Daher hat die Messe Nürnberg den Textilbereich aus dem Programm genommen und will künftig nur noch „in Lebensmittel machen“.
Rumänien, das als Bio-Exportnation „Land des Jahres“ ist kommt gleich mit 58 Ausstellern nach Nürnberg und mehr als 30 Aussteller haben den weiten Weg aus Japan nicht gescheut und präsentieren sich auf einem neuen Gemeinschaftsstand.
Mehr als 200 Käsesorten spiegeln die Innovationskraft der Branche wider. Seminare und Degustationen für den Fachhandel sollen den Mehrwert von Bio-Käse transportieren. Wird diese Sortimentsschulung gut angenommen, könnte das nach Rättich ab dem kommenden Jahr auf andere Sortimente ausgedehnt werden.
Mehr als 480 Produkte werden in den Bereich „Innovationen“ besonders ausgestellt. 20 Prozent mehr als vorgesehen. Doch die Messe hat letztlich alle untergekriegt.
Neu ist auch der „Karrieretreff“ innerhalb der Traditionssonderfläche „Bildung – Arbeit – Perspektive“. Damit will die Biobranche gezielt junge und alte Menschen ansprechen, Arbeit im Biobereich zu finden. Vor diesem Hintergrund startet die BioFach eine Ausschreibung für die Forschung im Bio-Lebensmittelbereich. Auf der Jubiläums-Messe 2014 soll er das erste Mal vergeben werden.

Mehr als Messe

„Deutschland weiß, das BioFach ist“, sagte Rättich. So viele Medienanfragen habe es in der Vergangenheit noch nie gegeben. Die BioFach ist damit mehr als nur eine Produktmesse. Die Branche diskutiert weltoffen über Regionalität und spricht alle Marktsegmente über alle Vertriebswege an. EU-Kommissar Dacian Ciolos komme auf einen Arbeitsbesuch vorbei, wie fast alle Landwirtschaftsminister der Bundesländer und Bundesministerin Ilse Aigner. Die BioFach „Signalgeber“ für Politik und Wirtschaft und Gradmesser über die Befindlichkeiten der Branche.

Roland Krieg

[Sie können sich alle Artikel über die diesjährige BioFach mit dem Suchbegriff „ BF-13“ im Archiv anzeigen lassen]

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