Die ersten Frühkartoffeln liegen im Boden

Landwirtschaft

Kartoffelbauern sind schon aktiv gewesen

Vor kurzem hat der Deutsche Wetterdienst die Prognose gewagt, dass der Winter vorbei sei. Kaum Frost und gleichmäßig milde Temperaturen entsprechen eher dem „englischen Winter“, stellte Johann Graf vom Bayerischen Bauernverband fest: „Wintergetreide und Roggen präsentieren sich bis dato sehr ordentlich.“

Bislang haben die Bauern nur wenig Grund zur Klage gehabt. Der fehlende Frost hat die Erdklumpen auf den Feldern nicht aufgesprengt, um, so das Ziel der Herbstfurche, für einen feinkrümeligen Boden zu sorgen. Die grobe Struktur könnte Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben nach der Aussaat die Durchwurzelung des Bodens erschweren.

Der milde Winter lasse vielleicht Blattläuse früher fliegen, doch welche Auswirkungen Schadorganismen auf die Ernte haben, können noch nicht getroffen werden. Ähnlich ist es mit dem Borkenkäfer, der in die Polter im Wald eindringen kann. Weil der Waldboden nicht gefroren und aufgeweicht und nur schwer zu befahren ist, liegen viele Holzstämme seit der Fällsaison im September noch im Wald.

In Niedersachsen haben die Bauern im Raum Burgdorf, nördlich von Hannover, auf den leichten Böden bereits vorgekeimte Kartoffeln in die Erde gebracht. So früh wie seit zehn Jahren nicht mehr, teilt der Landvolk Pressedienst mit. In Glashäusern zum Leben erweckt, haben sich vier bis sechs Keime pro Knolle mit einer Länge von sechs bis acht Millimetern gebildet. Normalerweise bilden sie sich erst im Boden. Die vorkeimten Erdäpfel haben einen Vorsprung von bis zu zwei Wochen. Im Freien sind sie mit einer Folie vor etwaigen Nachfrösten geschützt und können bei den milden Temperaturen gleich loswachsen. Henning Meyer von einer Frühkartoffelgemeinschaft schätzt, dass die ersten Knollen in 70 Tagen geerntet werden könnten. Dann aber sehen die Bauern erst, ob sich der ganze Aufwand gelohnt hat.

roRo

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