Die EU will grüner werden
Landwirtschaft
EU-Umweltausschuss fordert mehr Umweltaktionen
Der EU-Umweltausschuss hat in seiner Diskussion über das 7. Umweltaktionsprogramm neue und vor allem konkretere Zielvorgaben für den Umweltschutz und für die Energiewende eingefordert. Beihilfen, die schädlich auf die Umwelt wirken, sollen abgeschafft werden, heißt es in der Resolution.
Umweltaktionsplan
„Mit dem 7.
Umweltaktionsprogramm muss es gelingen, den ökologischen Fußabdruck in der EU
zu verringern", sagte der Berichterstatter des Europäischen Parlaments Jo
Leinen (S&D, DE) am Freitag nach der Abstimmung. Der Ressourcenverbrauch in
Europa sei zu hoch und nicht zukunftsfähig. Das 7. Umweltaktionsprogramm müsse
die Umweltziele in allen Politikbereichen verankern, insbesondere in der
Energie- und Verkehrspolitik sowie in der Agrar- und Fischereipolitik, so
Leinen: „Das neue Programm muss uns helfen, die vorgegebenen Ziele 2020 zu
erreichen, und sollte mittelfristige Zielsetzungen hinsichtlich
Emissionsverringerung, Energieeffizienz und erneuerbarer Energien
enthalten, sowie eine Vorschau auf den Zustand der europäischen Umwelt im
Jahr 2050.“
Das
Arbeitsspektrum ist mannigfaltig und reicht von Energie und Abfall bis hin zur
Wasserrahmenrichtlinie und Nachhaltigkeitskriterien für die Biomasse.
Agrarpolitik
Die europäischen
Biodiversitätsziele sind nicht erreicht worden. Um es besser zu machen, steht
auch die Landwirtschaft im Fokus. „Was uns die Natur bringt - klares Wasser,
frische Luft, fruchtbare Böden, Nahrungsmittel - ist nicht nur unabdingbar für
die menschliche Gesundheit, sondern hat auch einen astronomischen
wirtschaftlichen Wert. Laut Wirtschaftsexperten verlieren wir jährlich 3 % des
BNP aufgrund des Verlusts biologischer Vielfalt. Das kostet die EU von Jahr zu
Jahr 450 Mrd. Euro. Verglichen mit diesen Zahlen ist die Investition von 5,8
Mrd. Euro in Natura 2000 ein Klacks!“, meinte Berichterstatter Gerben-Jan
Gerbrandy (ALDE, NL).
Der Schlüssel
zur Lösung liege vor allem in der Agrarpolitik, der Fischereipolitik und dem
gemeinsamen Finanzrahmen. Die Landwirtschaft habe nicht dazu beigetragen, den
Verlust an Biodiversität zu vermindern. Die Direktzahlungen für die
Förderperiode nach 2013 soll mehr an dem erhalt der biologischen Vielfalt
ausgerichtet werden. Beihilfen, die negativ auf die Umwelt wirken, sollen
identifiziert und schrittweise bis 2020 abgeschaffen werden.
roRo