Die Heide brennt

Landwirtschaft

Mit heißer Flamme für frisches Grün

Wenn im April Teile der Heide im nördlichsten Brandenburg rund um Meyenburg frisches Grün zeigen, dann ist das den „Brandstiftern“ zu verdanken, die in der letzten Woche kontrolliert die oberirdische Biomasse niedergebrannt haben. Teilweise wird dabei auch der Boden freigelegt, so dass wärmeliebende Tiere und Pflanzen deutlich bessere Lebensbedingungen erhalten und in der Summe die Heidelandschaft bewahren.

Experten von RANA, dem Büro für Ökologie und Naturschutz haben dazu eine vier Hektar große Fläche im Rahmen eines naturschutzfachlichen Managementplans im Auftrag der Brandenburger Stiftung NaturSchutzFonds auserwählt und sammeln Erfahrungen für die nächsten Jahre. Insgesamt sollen schrittweise 600 Hektar Heidebestand auf diese Weise gesichert werden.

Eine Spezialfirma aus der Region setzte mit geländegängigen Zünd- und Löschpanzern die Vegetation temporär in Brand. Diese Technik hatte sich bereits südlich von Berlin im Landkreis Teltow-Fläming bewährt. Auch dort gibt es Heidekrautheiden, auf militärischem Übungsgelände entstanden, in der sich eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt entwickelt hat. „Diese Heide mit ihren typischen Arten ist nicht nur als Naturschutzgebiet Marienfließ ausgewiesen, sondern zudem als Teil des europaweiten Natura 2000–Netzes nach europäischem Recht schützenswert. Für das Land Brandenburg ergibt sich daraus eine Verpflichtung, diese Landschaften zu erhalten“, so Frank Berhorn von der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg.

Fast alle Tiere überstehen den Brandeinsatz unterirdisch oder durch Ausweichen, teilt der NaturSchutzFonds mit. Die jetzt dunkel gefärbten Flächen werden von Fauna und Flora schnell wiederbesiedelt. Das Heidekraut selbst ist an das Feuer angepasst und bildet nach dem Feuer wieder das charakteristische Landschaftsbild. Die Stammreste bilden unmittelbar nach dem Brand 15 Zentimeter lange Triebe, die noch im gleichen Jahr blühen. Zudem wird Samen im Boden durch das Feuer zum Keimen angeregt.

Das Feuer wird als so genanntes Spätwinterfeuer durchgeführt und findet nur bei trockener Witterung statt. Ist es feucht, entstünde dichter Qualm.

roRo

Zurück