Die Kernanliegen der Bauern

Landwirtschaft

Starke Landwirtschaft in Kooperation mit dem Umweltschutz

Unter Einbeziehung des Bundesfachausschusses Landwirtschaft der CDU liegen die Wahlprogramme für die Bundestagswahl im Herbst 2021 vor. Langsam trudeln die Wahlprüfbausteine der verschiedenen Verbände vom Handel bis zur Bioenenergie von Ökolandbau bis zu den Umweltverbänden ein. Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat seine Kernanliegen am Dienstag vorgestellt. Zehn Anliegen sind es, die eine neue Partnerschaft für Ernährung und Landwirtschaft bilden wollen. „Die Wahl läuft langsam an und es wird Zeit für den Bauernverband auch seine Stimme zu erheben“, sagte Präsident Joachim Rukwied. Die Themen Landwirtschaft, Ernährungssicherheit und Umwelt werden auch im Wahlkampf wichtig werden. Mit abnehmender Zahl an Abgeordneten mit beruflichem Hintergrund bei Land, Forst und Gartenbau, will der DBV zusammen mit den Landes- und Kreisverbänden in zahllosen Diskussionsveranstaltungen für die Landwirtschaft werben. Der DBV will in diesem Jahr einen Wahl-O-Maten zur Verfügung stellen, damit die Landwirte und Interessierte den Überblick behalten, welche Parteien für welche Themen einstehen. Gegenüber den bisherigen Wahlprüfbausteinen hat sich der DBV den Aktualitäten angepasst und will das Nachhaltigkeit und Biodiversität mehr in den Fokus rücken. Große Sorgen bereitet Rukwied die Zukunftsfähigkeit der Betriebe, die mit immer neuen Bürokratieanforderungen umgehen müssen und für ihre Umweltambitionen maximal entschädigt, aber nicht entlohnt werden.  Natürlich will die Bauernvertretung eine starke und vor allem europäische Landwirtschaft, aber die Landwirte wollen auch die Kooperation mit dem Naturschutz, um eine ausgewogene Balance mit der Wirtschaftlichkeit zu erreichen.

Wir wollen die Chancen und Potenziale der Landwirtschaft aufzeichnen und den ländlichen Raum weiter entwickeln. Dazu gehören die Wettbewerbsfähigkeit, eine Werteentwicklung und die unternehmerische Selbstbestimmung mit Schutz des Eigentums.  Die starke Agrarpolitik brauche ein starkes Europa. „Nationale Sonderwege sind wenig hilfreich“, erklärte Rukwied.

Beim Klimawandel sind die Landwirte auch Betroffene. Wasserverfügbarkeit, neue Schädlinge und die Zunahme an Wetterextremen richten neue Schäden an. Die Landwirte aber sind auch Teil der Lösung durch Bindung des Kohlenstoffs in den Boden und Reduzierung der Emissionen.

Dass dieses alles andere als leicht ist, hat der Bundesrat am vergangenen Freitag gezeigt, als der „Insektenschutz“ von der Tagesordnung gestrichen wurde. Es gibt keine Einigung darüber, wer zahlt: Das Land oder der Bund. Die Rechnung wird offenbar schon lange ohne die Verbraucher gemacht, die weiterhin preissensibel einkaufen. Hier setzt Rukwied auf die Forderung: „Nur kooperativer Naturschutz wird Lösungen erreichen.“ Rund 240.000 Kilometer Blühstreifen und Uferrandstreifen gibt es bereits. Aktuell bieten Landwirte auch für diesen Sommer wieder ihre Bienenpatenschaften an.

Wichtig für die moderne Landwirtschaft sind Offenheit bei Technologien und Innovationen. Damit sind nicht nur die neuen Züchtungsmethoden gemeint, es fehlt auch die Information und Akzeptanz der Gesellschaft, was moderne Landwirtschaft mit Schonung der Ressourcen leisten kann. Verbraucherinformationen und Ernährungsbildung sind bereits in den Schulen wichtig, so Rukwied.

Am Ende muss der DBV mit allen Regierungskonstellationen auskommen. Die völkische AfD argumentiert allerdings gerne mit Stärkung der Familienbetriebe, des ländlichen Raums und setzt auf die unternehmerische Seite des landwirtschaftlichen Betriebes. Die Argumente sind bei der AfD aber mit völkischen antieuropäischen Giften versehen. Rukwied verweist gegenüber Herd-und-Hof.de auf das Papier der Kernanliegen und die Ausformulierungen im Wahl-O-Mate. Dort werden bis hinunter auf die Kreisebene alle Bundestagskandidaten „auf Herz und Nieren geprüft“, sagte Rukwied zu Herd-und-Hof.de. Die Landwirte wissen, wo von sie reden und fallen nicht auf oberflächliche Argumente herein. Schon die Ansicht über Europa entlarve die Trittbrettfahrer, ergänzte Generalsekretär Bernhard Krüsken. „Wir haben ein ganz klares Bekenntnis zu Europa. Die wollen den Dexit und haben sich zu 110 Prozent disqualifiziert.“

Lesestoff:

Die 54-seitige Fassung über die zehn Kernanliegen finden Sie auf der Seite www.bauernverband.de

Roland Krieg

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