Die „Schwarze Rose“ vom Euphrat

Landwirtschaft

Das Karakul-Schaf auf der Grünen Woche

Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Nutztierrassen (GEH) stellt auf der Grünen Woche in Berlin jedes Mal ein Nutztier vor, dessen erhalt die genetische Biodiversität sichert, aber nur noch in kleinen Populationen überlebt. In diesem Jahr können die Besucher in der Tierhalle 25 die „Schwarze Rose vom Euphrat“ bestaunen.

„Kara-gjull“ heißt „Schwarze Rose“ und wurde vor mehr als 4.500 Jahren bereits in Uruk am Euphrat dokumentiert. Das Karakulschaf ist damit eines der ältesten Haustierrassen der Menschheit. Das Deutschen Karakulschaf ist in Berlin mit einem Bock, acht Muttertieren und einem Dutzend Lämmer vertreten. In Deutschland gibt es nicht mehr als 217 Herdbuchtiere und 17 gekörte Böcke.

Das Deutsche Karakulschaf ist aus dem zentralasiatischen Karakul gezüchtet worden. Ein hageres, mittelgroßes Steppenschaf mit einem Fettschwanz. Anfang des 20. Jahrhunderts kamen etwa 60 Tiere nach Deutschland. Karakulhochburg war die Region Halle, in der die Tiere mehr oder weniger autark weitergezüchtet wurden. Ursprünglich sollte mit den Lämmern eine Pelzproduktion gestartet werden. Seit Pelz nicht mehr gesellschaftsfähig ist, hat sich die Population stark reduziert.

Heute werden die Tiere wegen ihres wertvollen und geschmackhaften Fleisches gehalten. Fett sammelt sich im Schwanz, so dass das Fleisch recht mager ist. Das Deutsche Karakulschaf ist anspruchslos, widerstandsfähig und langlebig. Züchtern in Halle ist der erhalt an der Saale zu verdanken.

Lesestoff:

www.g-e-h.de

roRo (Text und Fotos)

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