Die Sorgen der Bauern

Landwirtschaft

Landesbauerntag auf der MeLa

Das Jahr 2010 hat den Bauern nicht nur wegen der rnte Sorgenfalten auf die Stirn getrieben. In Mecklenburg-Vorpommern wurde der letzte Getreidehalm erst am 06. September eingefahren – nach acht langen Wochen Erntezeit und Wetterkapriolen. Die Bauern mit Mischbetrieben sind enttäuscht, denn, so Bauernpräsident Rainer Tietböhl, die Ergebnisse der Erntesaison werden die Defizite im Milchbereich nicht ausgleichen können.
Auch der aktuelle Flächenverkauf über die BVVG läuft den Bauern quer. Tietböhl mahnte an, dass die Flächen in Bauernhand gehörten, und zwar zu Preisen, bei denen eine Bewirtschaftung auch Gewinne erzielt werden können.
Mit Blick auf die Grundsteuerreform sagte er, dass die Scheune in Vorpommern nicht genauso besteuert werden könne, wie das Gebäude des Landwirtschaftsministeriums in Schwerin.
Zur anstehenden Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik kündete der Bauernpräsident an, sich mehr zu Wort zu melden. Wenn die Bauern das nicht täten, dann sprächen andere für sie – „und nicht immer für uns“. So rufe alleine schon die Ankündigung eines Stallneubaus eine Bürgerinitiative hervor, die den Stall verhindern wolle.

Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern hat neun Forderungen für die neue GAP aufgestellt:
1. Die EU-Politik müsse ab 2014 wieder einheitlicher gestaltet werden.
2. Der EU-Agraretat müsse in gleicher Höhe erhalten bleiben
3. Die Modulation ist abzuschaffen
4. Die entkoppelten Flächenprämien als Direktausgleich für gesellschaftliche Leistungen müssen fortgesetzt werden
5. Die zweite Säule müsse sich weiterhin vor allem auf die Landwirtschaft konzentrieren
6. Die größenabhängige Degression muss abgeschafft werden. Ob ein Bauer 100 oder 1.000 Hektar bewirtschafte, muss er selbst entscheiden dürfen
7. Cross Compliance darf nicht weiter ausgebaut werden. Generell muss der Agrarbereich entbürokratisiert werden.
8. Die Bauern brauchen Sicherungen gegen naturbedingte Risiken. Die Risikoausgleichsrücklage soll eingeführt werden
9. Die Intervention bei Markt- und Preisrisiken sowie ein angemessener Außenschutz muss WTO-konform erhalten bleiben

roRo

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