Die Welt verliert Feuchtgebiete

Landwirtschaft

In 15 Jahren rund sechs Prozent Feuchtgebiete verloren

In den letzten 15 Jahren hat die Welt rund sechs Prozent ihrer Feuchtgebiete wie Sümpfe, Seen, Marschen und Niedermoore verloren. Besonders rückgängig sind die lebenswichtigen Gebiete in den Tropen und Subtropen. Das haben Wissenschaftler der französischen Institute für die ländliche Entwicklung (IRD) und für Wissenschaftliche Forschung (CRNS) herausgefunden. Als Grundlage für ihre Analyse haben sie eine Weltkarte erstellt, die zwischen den Jahren 1993 und 2007 die Veränderungen der Feuchtgebiete aufzeigt.

Marschen, Lagunen, Niedermoore und Sümpfe ist gemeinsam, dass Wasser die Lebensweise von Pflanzen und Tieren deutlich beeinflusst. Obwohl sie nur weniger als fünf Prozent der Landmasse bilden, spielen sie eine Schlüsselrolle bei den menschlichen Aktivitäten, der Biodiversität, beim Klimaschutz und dem Wasserkreislauf.

Die Gebiete besitzen auch einen negativen Part: Aus ihnen entweicht etwa ein Drittel des klimaschädlichen Gases Methan. Durch sie fließt jedoch alles kontinental gebildete Frischwasser zum Meer und erhöht die Evaporation nach lokalen Niederschlagsereignissen. Die Weltkarte der Feuchtgebiete soll zu einem besseren Verständnis führen, welche jahreszeitlichen Einflüsse diese Regionen ausüben.

So zeigen die mit Satelliten erzeugten Messungen, dass die Ausdehnung der Gebiete in jedem Jahr erheblich schwankt und vor allem durch klimatische Großereignisse wie El Nino beeinflusst wird. Ein zweites Ereignis ist eben auch ihr kontinuierlicher Rückgang. Am meisten gehen die Gebiete in den Regionen verloren, wo der Bevölkerungsdruck am stärksten ist. Wohl, weil Land für den Städtebau trocken gelegt und Trinkwasser gewonnen wird.

Lesestoff:

Changes in land surface water dynamics since the 1990s and relation to population pressure, Prigent, C., F. Papa, F. Aires, C. Jiménez, W. B. Rossow, and E. Matthews, Geophys. Res. Lett., doi:10.1029/2012GL051276, in press (2012).

roRo

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