Die Wespe ohne Taille
Landwirtschaft
Kohlrübenblattwespe in Garten und Flur
Die ersten Einzelexemplare der Kohlrübenblattwespe sind in Brandenburg bereits in aufgestellte Geldschalen geflogen. Die knallgelben Schalen sind ein Signalgeber für Schädlinge, die jetzt in den auflaufenden Raps fliegen. Gefüllt sind die Schalen mit Wasser und Spülmittel. Landwirte kontrollieren die Schalen regelmäßig auf Anflug der Schädlinge, die in der Flüssigkeitsmischung untergehen.
Die Gelbschale ist ein Hilfsmittel des integrierten Pflanzenschutzes, bei dem in Abhängigkeit zu einer definierten Schadschwelle ein Gegenmittel gespritzt wird.
Dort verfängt sich auch die Kohlrübenblattwespe, die zu den am stärksten verbreiteten Wespenarten in Mitteleuropa gehört. Die sechs bis acht Millimeter großen Tiere haben einen schwarzen Kopf und einen gelblichen bis rötlichen Hinterkörper. Sie unterscheiden sich von anderen Wespenarten durch das Fehlen der typischen Wespentaille, weiß der Industrieverband Agrar.
Die gefräßigen Larven richten bei einem Massenauftreten erheblichen Schaden an. Bis Oktober leben die Weibchen an Doldenblütlern auch im Hausgarten wie der Sellerie, der Möhre und Petersilie. Kohl ist eine wichtige Wirtspflanze von der die Tiere in die Kulturfelder fliegen. Im August schlüpft bereits die zweite Generation, die bei milden Temperaturen noch im Herbst eine dritte hervorbringen kann.
Im Hausgarten schützen Gärtner ihre Kulturen mit einem Kulturschutznetz, das die Eiablage der Weibchen verhindert. Manche Hobbygärtner sammeln die Larven auch ab.
Roland Krieg