Die Wirklichkeit der Entwicklungshilfe

Landwirtschaft

Organisationen fordern neue Entwicklungsziele

Deutliche Kritik an der deutschen Entwicklungshilfe haben am Dienstag in Berlin die Welthungerhilfe und terres des hommes geübt und ein neues stimmiges Gesamtkonzept gefordert. Das grundsätzliche Manko der derzeitigen Entwicklungshilfe seien isolierte Konzepte, „die bisher den neuen Herausforderungen nicht gerecht werden“, während die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wird.

Im neuen und 20. Bericht zur „Wirklichkeit der deutschen Entwicklungshilfe“ haben die Entwicklungsorganisationen vor allem die nicht ressortübergreifende Abstimmung bemängelt. „Vom BMZ verabschiedete Leitlinien wie zum Beispiel zu den Menschenrechte sollten nicht nur für einzelne Projekte sondern auch ressortübergreifend Gültigkeit haben“, erklärte Wolfgang Jamann, Generalsekretär der Welthungerhilfe. Dabei müsse die ganze Entwicklungsrichtung auch gleich neu ausgerichtet werden. Danuta Sacher, Vorstandsvorsitzende von terres des hommes will die globale Nachhaltigkeit in den Fokus rücken und sie für alle Länder verbindlich gemacht wissen. Die neuen Ziele „müssen sich an den Lebenschancen der benachteiligten Bevölkerungsgruppen orientieren, nicht an nationalen Durchschnittswerten wie dem Pro-Kopf-Verdienst.“

Beide Organisationen haben den Bundestag aufgefordert, eine Entschließung zur Entwicklungspolitik zu verabschieden, die Menschenrechte und Prinzipien der internationalen Zusammenarbeit als Grundwerte deutscher Globalpolitik bestätigt.

Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel verwahrt sich gegen die Aussage, dass Deutschland die Gelder für die Entwicklungshilfe gekürzt habe. Zum dritten Mal in folge sei der Etat gestiegen und mit mehr als zehn Milliarden Euro gebe Deutschland so viel wie noch nie. Auch ein neues Entwicklungshilfemodell stößt bei Niebel auf wenig Gegenliebe: Auch und gerade die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit hat sich dabei als der richtige Weg erwiesen“, sagte er im Nachgang zur Bericht der Hilfsorganisationen. Es sei sinnvoller, wenn sich Geberländer auf ihre Schwerpunkte und Stärken konzentrierten und das Geld nicht nach dem Gießkannenprinzip verteilten.

Lesestoff:

www.tdh.de

roRo

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