DRV korrigiert Ernteschätzung nach unten
Landwirtschaft
Weitere Korrekturen bei weiterer Hitze
Auf Grund der außergewöhnlichen Hitzewelle hat der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) seine Ernteschätzung am Mittwoch nach unten korrigiert. Die Getreidedurchschnittserträge werden nach Angaben des DRV nur noch bei 66,2 Doppelzentner (dt) je Hektar liegen – etwa vier dt weniger als noch vor vier Wochen prognostiziert. Die anhaltende Hitze hat vor allem die Weizen- und Maisbestände sowie spät gesäte Sommersaaten überproportional geschädigt. Die aktuell geschätzte Erntemenge von 44,2 Millionen Tonnen wird das Vorjahresergebnis von 49,7 Millionen Tonnen deutlich unterbieten. Sollte die Hitzwelle anhalten, seien weitere Korrekturen nach unten nicht ausgeschlossen.
Schwache und notreife Triticale-, Roggen- und Gerstenbestände müssten dann gehäckselt und in der Biogasanlage verwertet werden.
Auch bei Raps schlägt die Hitze zu. Es werden nur noch 38 dt/ha Durchschnittsertrag erwartet, was rund fünf Doppelzenter weniger sind als im Vorjahr. Die größten Hitzeschäden erwartet der DRV in Ostdeutschland und Niedersachsen.
Ernte beginnt später
Angesichts des kühlen Frühjahrs gingen die Bauern in Mecklenburg-Vorpommern von einem stark verzögerten Erntestart aus. Die hohen Temperaturen haben aber die Abreife beschleunigt, so dass das Landwirtschaftsministerium nur noch von einer Verzögerung von zehn Tagen ausgeht. Damit liegt der Erntestart im durchschnittlichen Zeitfenster, sagte Agrarminister Dr. Till Backhaus am Mittwoch. Noch vor dem Wochenende soll die ernte auf Hochtouren laufen.
Auf den leichten Standorten allerdings rechnen die Bauern mit deutlichen Ertragseinbußen. Aus ökonomisch Sicht muss das nicht schlecht sein. Dr. Backhaus: „Ich hoffe aber, dass der positive Trend bei den Getreidepreisen anhält, um die entstehenden Verluste ausgleichen zu können.“
roRo