Dünger richtig bemessen

Landwirtschaft

FAL-Seminar zur Nährstoffanalyse

Zur guten fachlichen Praxis in der Landwirtschaft gehört es, die Düngermenge für die Feldfrucht richtig zu bemessen. Nicht nur wegen den Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch für den wirtschaftlichen Erfolg. Dünger, der in das Grundwassergelangt, als Stickstoffverbindung in die Atmosphäre tritt, kann nicht mehr von der Pflanze aufgenommen werden.

Die richtige Probennahme
Dr. Severin von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen beschrieb auf einem Seminar der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig den Unterschied: „Der Probennehmer ist beim Ergebnis für die Zahl vor, der Laboranalytiker für die Zahl nach dem Komma verantwortlich.“ Die korrekte Probennahme ist das Kernproblem für landwirtschaftliche Nährstoffuntersuchungen.
Hier haben nach Aussagen des FAL die satellitengestützten Navigationssysteme (GPS) durchgesetzt, weil sie kostengünstiger sind. Räumliche Unterschiede in Distanzen von wenigen Metern entscheiden, ob der Nährstoffgehalt über, unter oder genau den Ertragsverhältnissen der Pflanzen entspricht. GPS, dass 1989 erstmals für nicht militärische Anwendungen frei gegeben wurde und drei Jahre später seine ersten Ertragskartierungen erstellte, bilden heute die Grundlage für die Erstellung von Nährstoffkarten.
Für Phosphor und Kalium hat sich in Deutschland ein einheitliches System, bei Stickstoff hingegen gibt es verschiedene Modelle, die Anwendung finden. Dabei ist deren Kalibrierung das Hauptproblem. Vorzugsweise sollte es am Pflanzenentzug stattfinden, was aber nicht bei allen Methoden als Maßstab vorliegt. Die FAL arbeitet hier mit einem bestimmten Messung (BOLIDES) der Pflanzenanalyse, die allerdings den Nachteil hat, dass die Probennahme an bestimmte Pflanzenstadien gebunden ist.
Große Hoffnungen setzen die Experten in die Fernerkundung. Spektralmessungen wie mit optischen Geräten oder Radar besitzen den höchsten Informationsgehalt, sind aber fast nur für große Flächen einzusetzen. Verfahren bei der direkten Düngerapplikation mit Online-Sensoren sind kritisch zu bemessen, das die Ergebnisse nicht immer richtig interpretiert werden. Messsignale werden nicht immer durch die Unterschiede in der Nährstoffversorgung ausgelöst.
Elektromagnetische Bodensensoren lieferten ebenfalls nur schwer kausal zu interpretierende Strukturkarten.
Zu dem Seminar fanden sich Ende 2006 Wissenschaftler der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der Universität Kassel, der Tierärztlichen Hochschule in Hannover im Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde bei der FAL in Braunschweig ein. Die einzelnen Beiträge, die auch Bemessungsmethoden für den ökologischen Landbau beinhalte, können jetzt per E-Mail unter pb@fal.de abgerufen werden.

FAL, roRo

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