Duftwolke im Rheingau
Landwirtschaft
Mit Pheromonen gegen den Traubenwickler
>Durch die Larven des Bekreuzten Traubenwicklers Polychrosis botrana klumpen Blüten und Fruchtstände an Reben wie gesponnen zusammen; zeigen sich an der befallenen Traube Beerenfraß und Gespinste. Die zu den Lepidoteren, den Schmetterlingen gehörenden Tiere, überwintern als Puppe am Rebstock und beginnen im Mai mit der Eiablage. Damit es nicht so weit kommt, irritiert ein spezieller Sexuallockstoff die Männchen – so dass diese ihre Weibchen nicht finden.420.000 Euro Förderung in Hessen
„Bereits im fünften Jahr läuft mit Unterstützung des Landes Hessen jetzt großflächig der Einsatz des Sexuallockstoffs Pheromonen zur Traubenwicklerbekämpfung im Rheingau. Auf mittlerweile mehr als 2.800 Hektar werden derzeit wieder die Ampullen mit den Pheromonen ausgehängt. Die braunen Verteiler-Ampullen haben sicherlich schon viele Spaziergänger in den vergangenen Jahren in den Weinbergen hängen sehen“, sagte vor Ostern Staatsekretär Karl-Winfried Seif aus dem Wiesbadener Landwirtschaftsministerium. 2007 wird die Ausbringung des Lockstoffs mit 420.000 Euro gefördert.
Abwehren oder Locken? |
Bei den verwendeten Pheromonen handelt es sich um artspezifische Lockstoffe des Traubenwicklerweibchens. Sie werden jedoch synthetisch hergestellt und in 500 Ampullen je Hektar in die Weinberge gehängt. Ziel ist, die Begattung für die nächste Generation zu verhindern. Die Duftwolke im Rheingau können aber nur die Traubenwickler wahrnehmen. Andere Insekten oder gar der Mensch sind in ihrer Sinneswahrnehmung nicht beeinträchtigt, ergänzt das Ministerium: „Das Verfahren ist aufgrund der damit einhergehenden Nützlingsschonung sehr umweltfreundlich und sowohl für Menschen als auch Tier vollkommen ungefährlich.“ Hessen fördert den Einsatz mit 150 Euro je Hektar.
Ab dem nächsten Jahr werde das Verfahren des Hessischen Integrierten Agrarumweltprogramms gefördert und schließt dazu mit den Winzern Verträge mit fünfjähriger Laufzeit ab.
roRo