Edles Holz und wertvolle Nüsse
Landwirtschaft
Walnuss ist der Baum des Jahres 2008
Juglans regia L. ist der Baum des Jahres 2008. Das Kuratorium hat sich für die Walnuss entschieden, weil dieser Baum durch übertriebene Nutzung und mangelnder Nachpflanzung in Deutschland stark zurück gegangen ist. Kuratoriumsvorsitzender Silvius Wodarz ist der Meinung, dass wir „uns mehr um diesen unseren alten, guten Freund kümmern“ sollten. Er hat das begehrteste Holz und trägt bis zu 150 Kilogramm Früchte.
Nicht nur der Mensch knabbert gerne
Auch in der Tierwelt ist der Walnussbaum beliebt. Eichhörnchen, Mäuse und Krähen bedienen sich vor dem Winter von dem Baum und vergraben ihre Beute. Gerade Eichhörnchen vergessen schon mal, wo sie ein Lager angelegt haben, warum dann an diesen Stellen wieder ein neuer Walnussbaum austreibt. Krähen lassen die Walnuss, die vor kurzem noch botanisch zu den Steinfrüchten gezählt wurde, aus großer Höhe auf die Straßen fallen, um an den süßen Inhalt zu gelangen.
Durch ihren Fruchtaufbau hatte die Walnuss in der christlichen Mythologie auch eine besondere Bedeutung. Der Kern symbolisiert das süße Fleisch Christi, dass in Marias Schoß, der Schale, herangewachsen ist. Als Fruchtbarkeitssymbol gewann die Walnuss allerdings auch bald das Image der Wollust und Sünde.
Jeher von den Menschen genutzt
Zwar stammt die Walnuss ursprünglich aus Vorderasien und den Mittelmeerländern, wurde aber nördlich er Alpen vor allem durch die Römer wegen der wertvollen ölhaltigen Früchte im Hausgarten kultiviert. Die Walnuss findet sich in der Tat selten im Wald. Weil die heimische Nussproduktion immer mehr zurück geht, findet sich auch nur noch wenig wertvolles Walnussholz. So hatte die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt in Baden-Württemberg bereits 1996 um den Anbau der Walnuss zur Holzproduktion bemüht. Finanzielle Erträge aus dem Holz könnten vor allem im Übergangsbereich offener Landschaften zum Wald mit Juglans regia erzielt werden. Als optimale Anbaugebiete machten die Forstwissenschaftler die Weinanbaugebiete aus. Rechnerisch sind dabei astfreie Schaftlängen von 6 bis 8 Metern zu erzielen, realistischerweise allerdings nur bis 5 Meter. Hinzuzurechnen ist für den Ertrag noch das wertvolle Wurzelholz.
Walnüsse sind gefragt
Die Handelsstatistik des Waren-Vereins der Hamburger Börse zeigt die rege Nachfrage nach Walnüssen. Deutschland hat den Import an Walnusskernen zwischen 2002 und 2006 von 7.100 auf 11.800 Tonnen erhöht, den von Walnüssen in der Schale von 12.100 auf 16.100 Tonnen. Die Nachfrage nach Walnüssen hat weltweit zu Preissteigerungen geführt, was dem Import jedoch kein Abbruch tat. Besonders stark stiegen die Einfuhren der teureren Walnusskerne aus Kalifornien, Chile und Frankreich. Kalifornische Ware findet sich meist im Diskont.
Zwei Drittel der Walnüsse in der Schale kommen aus den USA. Als „Newcomer“ auf dem Markt hat sich Ungarn mit 501 Tonnen im Jahr 2006 etabliert. Mehr als Doppelt so viel wie im Vorjahr.
Die größten Walnuss-Reinbestände gibt es in Kirgisien, wo die Walnusssammler jetzt wieder in en Wäldern aktiv sind. Auf über 25.000 Hektar dient die Walnuss noch der Subsistenzwirtschaft.
Lesestoff:
Mehr Details über die Walnuss finden Sie unter www.baum-des-jahres.de
roRo