EFSA bestätigt früheres Gutachten zum Klonen
Landwirtschaft
Klonen: Keine Anderslautende Ergebnisse aufgetaucht
Das Klonen von Tieren schwebt als Damoklesschwert über Europa. Ein ausführliches Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) im Jahr 2008 hat ein klares „Jein“ hervorgebracht, das die Behörde in Parma im Auftrag der EU erneut bestätigt hat.
Hintergrund ist der neue Anlauf der EU, das Thema Klonen in eine Verordnung zu packen, was bislang einmal gescheitert ist. EU-Gesundheitskommissar John Dalli will im nächsten Jahr einen neuen Anlauf unternehmen und hat im Mai eine öffentliche Konsultation für alle Beteiligten und Unbeteiligten eröffnet. Die EFSA wurde aufgefordert, ihr Gutachten auf Aktualität zu prüfen und kam zu demselben Ergebnis.
Es habe keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse gegeben, die ein inhaltlich neues Gutachten erforderten, so die EFSA, aber neue Forschungen, die alle bisherigen Einschätzungen erneut unterstreichen:
Zum Thema Lebensmittelsicherheit gibt es weiterhin keine Indizien, dass Produkte von geklonten Tieren und deren Nachfahren anders zu bewerten seien als konventionelle Produkte. Die Datenbasis bleibt auch heute noch weiterhin dünn.
Die Klontechnik kann durchaus gesunde Tiere hervorbringen, doch sind die Sterblichkeitsraten auf allen Stufen der Tierproduktion unverändert hoch und nicht in Einklang mit den Zielen der Tiergesundheit zu bringen.
Es gibt bislang noch keine Studien, die Klonen in Verbindung mit genetischer Erosion stellen. Die Gefahr sei nicht größer als durch konventionelle Zuchtmethoden.
In den letzten Jahren hat das Wissen um Klontiere zwar zugenommen, aber noch keine Daten hervorgebracht, die bisherigen Einschätzungen verändern zu müssen.
Lesestoff:
Der ethische Diskurs über das Klonen
Roland Krieg