EFSA wehrt sich gegen Greenpeace
Landwirtschaft
EFSA: „Wir akzeptieren andere Meinungen“
Mit der Entscheidung der Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner, die Aussaat der gentechnisch veränderten Maissorte MON810 zu verbieten, rief sie die Wissenschaftler auf den Plan. Mit offenen Briefen wehrten sie sich gegen die Entscheidung, die ihre Arbeit diskreditieren würde. Schließlich konnte Prof. Joachim Schiemann, Leiter des Julius Kühn-Instituts für Sicherheit in der Gentechnik, Ende Juni auch gleich auf eine wissenschaftlich belastbare Metastudie verweisen, die der umstrittenen Maissorte ihre Ungefährlichkeit attestierte. Kurz danach publizierte auch die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA ihr Gutachten.
Kritik an der EFSA
In dieser Woche veröffentlichten Greenpeace und Friends of the Earth eine gemeinsame Kritik an der EFSA-Studie. Drei von zahlreichen Kritikpunkten sind:
Die EFSA würde für die Risikobewertung beim Menschen sich auf eine andere Sorte, MON863, beziehen.
Es gebe keine Risikobewertung über die unbekannten Proteine, die das veränderte Gen produzieren würde.
Das Gutachten beachte die negativen Effekte von MON810 auf beispielsweise Schmetterlinge nicht.
EFSA wehrt sich
Am Donnerstag teilte ein Sprecher der EFSA Herd-und-Hof.de mit, dass die Risikobewertung beim Menschen sich doch tatsächlich auf MON810 beziehe und die Quellenangaben dahin gehend korrigiert wurden.
Insgesamt akzeptiere die EFSA andere Meinungen zur Zulassung von gentechnisch veränderten Organismen. Sie wehre sich aber gegen die Beschuldigungen des Reports von Greenpeace mangelnde wissenschaftliche Qualität bei dem Gutachten zugrunde gelegt zu haben. Die EFSA bewerte jeden gentechnisch veränderten Organismus im Einklang mit den Richtlinien der Europäischen Union und der internationalen Wissenschaftsgemeinde und beruft sich auf die Unabhängigkeit der aus ganz Europa stammenden Wissenschaftler, die zudem von externen Experten unterstützt werden.
Lesestoff:
Das Gutachten der EFSA und die Kritik daran finden Sie auf den jeweiligen Internetseiten www.efsa.europa.eu und www.greenpeace.de Die direkten Links zu den Dokumenten finden Sie hier:
--> EFSA
--> Greenpeace