Ein Brief gegen Agrarfusionen

Landwirtschaft

Sorge um die bäuerlichen Agrarstrukturen

Gegen Agrarfusionen

Am Montag hat ein breites Bündnis vor der EU-Vertretung in Berlin symbolisch den Brief überreicht, den sie nach Brüssel versandten. Das Internationale Bündnis kritisiert die anstehenden Fusionen in der Agrarwirtschaft wie beispielsweise von Bayer und Monsanto. Da auch Dow Chemical und DuPont sowie Syngenta und ChemChina zusammen gehen wollen, entstünde ein inakzeptables Oligopol, die 70 Prozent des Pflanzenschutzmittelmarktes und 60 Prozent des kommerziellen Saatgutmarktes konzentrieren. „Die Fusionen würden die durch die industrielle Landwirtschaft verursachten Probleme weiter verschärfen – mit negativen Folgen für das Gemeinwohl und Verbraucher/innen, Bauern und Bäuerinnen, die Umwelt und Ernährungssicherheit.“

„Nicht die industrielle, sondern die kleinbäuerliche Landwirtschaft ernährt die Welt. Mit den geplanten Megafusionen würde der Einfluss der großen Agrarkonzerne auf die Landwirtschaft und deren politische Gestaltung jedoch noch weiter ausgebaut. Patente beeinträchtigen die Vielfalt beim Saatgut und gefährden damit die Ernährungssicherheit insbesondere für Millionen von Kleinbäuerinnen und -bauern im Globalen Süden“, warnt Lena Michelsen vom INKOTA-netzwerk.

„Wir fordern die Europäische Kommission auf, die geplanten Übernahmen und Fusionen in ihrer Gesamtheit zu betrachten und abzulehnen. Bei der Fusionskontrolle darf nicht allein auf ökonomische Folgen der Übernahmen geachtet werden. Es geht auch um demokratische Fragen sowie ökologische und soziale Auswirkungen. Es braucht klare Grenzen für Marktanteile, die einzelne Konzerne haben dürfen, und Möglichkeiten, zu große Unternehmen zu entflechten“, fügt Jutta Sundermann von Aktion Agrar hinzu.


„Statt das Agribusiness weiter zu stärken, müssen staatliche Unterstützungen hin zu einer bäuerlichen, nachhaltigen und agrarökologischen Landwirtschaft verlagert werden, um ökologische und sozial gerechte Ernährungssysteme zu fördern, die unabhängig sind von den großen Konzernen“, so Jochen Fritz von der Kampagne Meine Landwirtschaft.

Lesestoff:

https://www.inkota.de/themen-kampagnen/welternaehrung-landwirtschaft/grossfusionen/offenerbrief/

roRo; Foto: INKOTA

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