Ein Feind für Honigbienen in Billbrook gefunden

Landwirtschaft

Asiatische Hornisse im Hamburg angekommen

Vespa velutina nigrithorax verhält sich gegenüber Honigbienen aggressiv und wird von Imkern als ernsthafte Bedrohung für die Bienenzucht angesehen. Der allgemeine Name lautet „Asiatische Hornisse“ und ist offenbar in einem Nest zwischen Töpferwaren aus Ostchina nach Europa gelangt. Der erst Fund geht auf das Jahr 2005 in Südwestfrankreich zurück und hat sich schnell und unkontrolliert auf der iberischen Halbinsel, in den Benelux-Ländern in Großbritannien und in Südwestdeutschland ausgebreitet.

In Frankreich breitet sich die Asiatische Hornisse pro Jahr um 78 Kilometer aus.

Der aktuelle Fund eines lebenden Tieres gelang auf einem Firmengelände in Billbrook. Das Insekt wurde mit 2,2 cm vermessen, in Asien wird es bis zu drei cm groß und ist damit kleiner als die heimischen Hornissen-Arten.

„Tatsächlich kann die Ausbreitung von Arten aufgrund anthropogener Faktoren, also dem zufälligen Transport durch den Menschen, erheblich beschleunigt werden“, sagt Dr. Martin Husemann, Insektenkundler am Centrum für Naturkunde (CeNak). Der erste Fund in Norddeutschland ist für ihn ein Grund zur Wachsamkeit: „Wir müssen den Hamburger Fund ernst nehmen und die Ausbreitung der Art beobachten.“

Noch ist unklar, ob die asiatische Hornisse in Hamburg ein Einzelfund ist, oder ob sie sich bereits in Norddeutschland angesiedelt hat. Zumindest zeigt das Exemplar, dass der norddeutsche Raum für die Asiatische Hornisse kein ungünstiger Lebensraum ist.

Lesestoff:

Husemann M, Sterr A, Maack S, Abraham R (2020) The northernmost record of the Asian hornet Vespa velutina nigrithorax (Hymenoptera, Vespidae). Evolutionary Systematics 4(1): 1-4. https://doi.org/10.3897/evolsyst.4.47358

roRo

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