Eine halbe Tonne Stroh

Landwirtschaft

Krone Big Pack

>Barfuss über Stoppelfelder, dem Drachen hinterher. Wenn das Getreide abgeerntet ist und bevor der Bauer die Strohreste eingearbeitet hat, dann wird aus dem Feld eine riesige Spielwiese. Zuvor allerdings liegt nach der Getreideernte viel trockenes und goldgelbes Stroh auf dem Feld. Bundesweit rund 20 Millionen Tonnen Stroh. Nicht alles wird vom Feld genommen. Aber wenn, dann muss es transportiert werden, seien es auch nur einige hundert Meter zum Betrieb.
Wurde das Stroh früher auf dem Feld gedroschen, dann wurden die trockenen Halme mit der Gabel auf einen Wagen geladen. Das lockere und über den Wagenrand ragende Stroh ist noch heute der Inbegriff bäuerlicher Romantik und ein Sinnbild ländlicher Lust. Heute werden tausende Tonnen Stroh über große Entfernungen hinweg gehandelt, wie die Bauernzeitung berichtete: Stroh aus Ostdeutschland geht in die Niederlande, von Süd- nach Nordengland oder von Süd- nach Norditalien. Zeit und Raum spielen dabei eine Rolle: Eng gepackt und gut stapelbar muss das Stroh dicht gepackt sein.

Eckige Strohballen
Die Pressen in der Landwirtschaft verdichten und formen das Stroh zu Ballen unterschiedlicher Größe. Dabei gibt es Niederdruck- und Hochdruckpressen. Die Niederdruckpressen haben das Gut auf bis zu 100 kg Gewicht pro Kubikmeter gepresst, sind aber heute aus der Praxis so gut wie verschwunden. Die Hochdruckpressen für eckige Ballen nehmen mit einer Pick-up-Vorrichtung auf einer drehenden Trommel das Stroh auf und fördern es mit einer Transportschnecke zu einem Presskanal. Ein Gleitkolben stampft das Stroh zusammen und erreicht 80 bis 200 kg/Kubikmeter. Der Ballen wird durch einen Knoter zusammen gebunden und fällt entweder hinten aus dem Gerät heraus oder wird über eine Ballenschleuder auf einen Sammelwagen geworfen. Die Ballen haben einen Querschnitt von bis zu 50 cm und können auch mit der Gabel auf den Anhänger hochgestemmt werden, wo jemand diese ordentlich zusammenpackt.

Runde Strohballen
Meist sieht man auf den Feldern nur noch Rundballen, die durch Rundballenpressen bis zu einem Durchmesser von 1,80 Meter entstehen. Das Stroh wird in einen runden oder sechseckigen Raum eingeführt und dabei von umlaufenden Bändern oder Rollen schneckenartig zusammengerollt und gepresst. Hat der Ballen die gewünschte Größe erreicht, so kann er mit einer Folie, einem Netz oder Bindegarn zusammengehalten und dann ausgestoßen werden. Pro Stunde schaffen die Rundballenpressen 13 Tonnen Stroh, wobei allerdings mindestens 70 PS Schlepperleistung erforderlich sind.

Höchstverdichtete Strohballen
Die Firma Krone hat jetzt den Big Pack 1290 HDP vorgestellt. Die Abkürzung steht für High-Density-Press und erhöht die Verdichtung des Gutes um rund ein Viertel. Um die um 70 Prozent höhere Presskraft zu erzielen, wurde das Schwungrad der Maschine vergrößert und der Presskanal verlängert und massiver gebaut. Heraus kommen Ballen mit gigantischen Ausmaßen: 1,20 m breit, 0,90 m hoch und bis 2,7 m lang. Ein einziger 2,35 m langer Testballen wiegt 569 kg. Absatzpotenzial für die Giga-Ballen sieht Krone-Geschäftsführer Wilhelm Voß in strohexportierenden Regionen.

roRo

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