Einweihung FNR-Neubau
Landwirtschaft
FNR-Neubau öffnet die Türen für alle Besucher
Am 14. Mai können sich alle Besucher in Gülzow ein eigenes Bild vom Neubau der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) machen. Ab 11:30 Uhr gibt es stündlich Führungen durch das in Holzständerbauweise errichtete Gebäude, bei denen das intelligente Niedrigenergie-Konzept, die vielen Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen gezeigt und erläutert werden.
Das Haus zum Konzept
Die FNR als Projektträger, die Forschungs-, Entwicklungs- und
Demonstrationsprojekte im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe zu koordinieren,
geht mit dem Neubau gemäß ihrer Aufgaben voran. Bund und Land als Finanziere
und Bauherr, sowie die FN und das Architekturbüro Matrix aus Rostock haben so viel nachwachsende Rohstoffe
eingesetzt, um den Energiebedarf so weit als möglich zu senken. So bieten Holz,
Lehmputz, Naturhaarteppich, Filz, Ziegelsteine und viel Licht ein ganz
besonderes Arbeits-Ambiente. Wärmedämmung und Wärmerückgewinnung sind etwa 12
Prozent teurer gegenüber einem konventionellen Haus, haben sich allerdings bald
amortisiert. Die Ausbaustoffe haben den Aufwand um vier Prozent erhöht, sind aber
besonders langlebig, leicht zu entsorgen und speichern Kohlendioxid.
Übrigens: Am Tag der offenen Tür ist auch Bauer Hubert anwesend,
den viele Kinder aus seinen Broschüren über nachwachsende Rohstoffe kennen. Die
großen können sich Tipps für die Renovierung der eigenen vier Wände abschauen.
Technische Daten
Das neue Gebäude unterschreitet die Energiesparverordnung von 2009
sogar um 50 Prozent, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus am
Dienstag zur Einweihung. Das Gebäude sei zu einem Win-Win-Projekt von Ökonomie
und Ökologie geworden. Das neue Gebäude passe zu Mecklenburg-Vorpommern. Auf
188.000 Hektar erden Biomassepflanzen angebaut, was einem Anteil von 18 Prozent
entspricht. Das Potenzial liege bei 330.000 Hektar, biete also noch Luft nach oben,
ohne die Nahrungs- und Futtermittelproduktion zu gefährden.
Das Gebäude hat eine Bruttofläche von 923 m2 und bietet
31 Arbeitnehmern einen Arbeitsplatz. Neben Holz wurden Holzweichfaserplatten,
Zellulosewärmedämmung sowie Linoleum, Ziegenhaarteppich als Bodenbeläge
verbaut. Die Fassade stammt von recyceltem Eichenholz, genauso wie Fenster,
Türrahmen und Handläufe. Die Löschwasserreserve von 196 m3 in einer
unterirdischen Zisterne dient als Pufferspeicher. Photvoltaikstrom wird selbst
erzeugt und zu dem Energiekonzept zählt eine Heizung, die mittels
Wasser/Wasser-Wärmepumpe sowie oberflächennahen Kompaktsonden Energie aus der
geothermischen Nutzung liefern.
Der Primärenergieverbrauch für die Beheizung des Gebäudes wird mit
26 kWh pro m2 und Jahr angegeben. Das entspricht einem
Stromverbrauch von 10 kWh je Quadratmeter und Jahr.
Weniger Mais
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner sagte bei der Eröffnung, dass Energie aus Biomasse einen wesentlichen Beitrag für die Energiewende leisten muss. In Kürze wolle das Ministerium ein Positionspapier für die Novellierung des EEG vorlegen. Ziel sei, so Aigner, eine Vereinfachung des Gesetzes und eine breitere Rohstoffbasis, die neben Mais weiteren Energiepflanzen eine Chance gebe.
Lesestoff:
www.fnr.de