Eiweißstrategie in Österreich
Landwirtschaft
Wien will Sojaimporte um die Hälfte reduzieren
Mit Vorstellung einer Eiweißstrategie will die österreichische Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger die Sojaimporte bis 2030 um 50 Prozent reduzieren. Österreich spielt bereits beim "Donau Soja" eine wichtige Rolle. „Der heimische Sojabohnenanbau ist eine Erfolgsgeschichte. Österreich ist der fünftgrößte Sojaproduzent in der EU, seit 2010 haben wir die Anbauflächen mehr als verdoppelt“, sagte sie bei der Vorstellung der Strategie diesen Montag. Im Vordergrund stehen neben der Reduzierung der Importe auch positive Klimaeffekte durch den Anbau der Leguminose, sowie der Schutz des Regenwaldes in den Herkunftsländern.
Josef Moosbrugger ist sehr zuversichtlich. Der Präsident der Landwirtschaftskammern (LK) könne Österreich zusammen mit seinem Grünland rund 80 Prozent des pflanzlichen Futtermittelbedarfes aus eigenem Anbau decken. Allerdings: Die in den beiden vergangenen Jahren geernteten 200.000 Tonnen Soja landeten zur Hälfte in der Humanernährung. Ob der Umschwung in Richtung Trog gelingt, hänge nicht zuletzt von den Rahmenbedingungen ab, erläuterte Moosbrugger. Die gentechnikfreien Sojabohnen, davon rund 40 Prozent ökologisch zertifiziert, sind, nicht auf der Erzeugerseite, immer teurer geworden. Die Landwirte dürfen nicht auf den Kosten sitzen bleiben, mahnte Moosbrugger.
Die Eiweißstrategie verfolgt drei Schwerpunkte: Ausdehnung der Anbaufläche, Reduktion von Eiweiß in der Fütterung, was zu weniger Emissionen führt, und Aufbau dauerhafter Absatzmärkte. Köstinger will die entsprechenden Rahmenbedingungen in der nationalen Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) für die Förderperiode 2023 bis 2027 nutzen.
Lesestoff:
Die Österreichische Eiweißstrategie finden Sie unter www.bmlrt.gv.at
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