Empfehlungen an die Politik
Landwirtschaft
Empfehlungen der Konferenz „Politik gegen Hunger“
In zahlreichen Diskussionsrunden haben sich die über 250 Teilnehmer der dreitägigen Konferenz auf sechs Empfehlungen geeinigt, die gestern Mittag der Politik überreicht wurden. Alexander Müller, Beigeordneter Direktor der FAO sagte in der Pressekonferenz, dass die Umsetzung internationaler Prozesse zwar langsam sei, aber es dazu keine Alternative gebe.
Bioenergieproduktion als Teil eines Gesamtkonzepts ländlicher Entwicklung
Das Gesamtkonzept bettet das Thema Bioenergie in die Strategien der Armutsbekämpfung ein. Das bedeutet, dass es regionale Unterschiede geben muss und internationale Vernetzungen. In der letzten Diskussionsrunde wurde noch einmal deutlich, dass die Länder selbst entscheiden müssen, ob und wie sie Bioenergie anbauen: Für den Export in die Industrieländer oder zur Deckung des Eigenbedarfs?
Eine Besteuerung für den Export könnte in die ländliche Entwicklung investiert werden.
Möglichkeit eines internationalen Regelwerks zur Sicherstellung einer nachhaltigen Produktionsweise
Alexander Müller hob hervor, dass es dabei nicht nur um ökologische, sondern auch um soziale Kriterien gehe. Zwar war in den Diskussionsrunden der Begriff der Nachhaltigkeit präsent, aber, kritisierte Müller, wenn es um die Aufstellung einzelner Parameter ging, dann hielten sich die Betroffenen zurück.
Bioenergieerzeugung als Herausforderung für die Ernährungssicherheit
Das die Preise für Lebensmittel steigen, liegt nicht vordergründig an der Bioenergie. Leere Läger, Missernten, Spekulationen an den Rohstoffbörsen sowie erhöhte Transportpreise treiben die Preise nach oben. Als wichtigstes Werkzeug für die Nahrungssicherheit gilt die Umsetzung des Recht auf Nahrung.
Vereinzelt wurde auch gemahnt, Ernährungsweisen zu überdenken. Die Tierhaltung ist in der Landwirtschaft mit Futteranbau, Verarbeitung, Transport und Kühlung einer der bedeutendsten Bedrohungen für das Klima.
|
Bioenergie und internationaler Handel und WTO
Es müssen neue und innovative Politiken entwickelt werden. So könnten die Verhandlungen bei der WTO auch den Ansatz zur Entwicklung der ländlichen Räume enthalten. Der internationale Handel muss die Ernährungssicherheit berücksichtigen.
Agrartreibstoffe der ersten Generation und ihr Beitrag zu Energiesicherheit und zur Reduzierung von CO2
Prof. Tangermann von der OECD hatte gezeigt, dass eine Tonne CO2 im Emissionshandel rund 30 Euro kostet, die Investition in die Vermeidung von Kohlendioxid jedoch 500 bis 1.000 Euro je Tonne bedarf. Damit, so die Empfehlung kann die derzeitige Generation von Energiepflanzen keinen wirklichen Beitrag zur Kohlendioxidreduzierung beitragen. Die Mineralölwirtschaft rechnet mit der nächsten Generation nicht vor 2012. Zur Realisierung dieser Empfehlung müssen Erzeugung und Konversion optimiert werden.
roRo
[Sie können sich alle Artikel von Herd-und-Hof.de zur Konferenz unter „pah-6“ in der Suche anzeigen lassen. Alle Präsentationen der Vorträge werden demnächst unter www.policies-against-hunger.de veröffentlicht.]