Energiewende im Bergischen Land

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Energiewende im Bergischen Land

Die Bergische Region ist auf dem Weg der beschleunigten Energiewende. Rund 250 Akteure aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft haben am Freitag auf dem Campus der Bergischen Universität Wuppertal über die Energieversorgung der Zukunft debattiert. Den Kongress „hundertprozentig ERNEUERBAR“ organisierten die Bergische Universität Wuppertal, die Kreishandwerkerschaft, die Bergische Entwicklungsagentur, der Wupperverband, das Wuppertal Institut und die EnergieAgentur.NRW.

Zuerst: Energieeffizienz

„Der Wille zu einer Beschleunigung der Energiewende kommt aus den Regionen in Nordrhein-Westfalen. Man sieht, wir haben hier das Potenzial, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern und die Unabhängigkeit von der Kernenergie zu erreichen. Das Bergische Land ist ein bedeutender Wirtschaftsstandort mit einer langen Tradition bei der Nutzung erneuerbarer Energiequellen“, sagte Klimaschutzminister Johannes Remmel. „Die Region hat herausragende Standorte zur Nutzung der Windenergie. Sie hat zudem beachtliches Forschungspotenzial an der Bergischen Universität und anerkannte Institutionen wie das Wuppertal Institut und die EnergieAgentur.NRW. Und sie hat eine Wirtschaftsstruktur, die in ihrer innovativen mittelständischen Orientierung regelrecht dazu einlädt, Pfadfinder für ideenreiche energieeffiziente Lösungen zu sein.“
In sechs Foren diskutierten die Teilnehmer des Kongresses über neue Techniken und Potenziale rund um die erneuerbaren Energien. Dabei spielte auch die Energieeffizienz eine wichtige Rolle. „Dem Ziel, eine hundertprozentige Versorgung aus Erneuerbaren Energien zu erreichen, ist nur mit mehr Energieeffizienz näher zu kommen. Jede Kilowattstunde, die nicht verbraucht wird, muss zuvor nicht erzeugt werden. Hier gibt es noch ein riesiges Potenzial an Einsparungsmöglichkeiten“, so Dipl.-Ing Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW. Auch Professor Manfred Fischedick vom Wuppertal Institut hob die enge Verzahnung der beiden Komponenten hervor: „Erneuerbare Energien und Energieeffizienz sind die entscheidenden Kernelemente einer nachhaltigen Energieversorgung, regional genauso wie national und global. Beide sind unabdingbar miteinander verknüpft und erfordern ein ganzheitliches Engagement aller Beteiligten.“ Ein Beispiel für Energieeffizienz zeigte die Bergische Universität: Das Solar-Declathon-Haus ist ein preisgekröntes Plusenergiehaus, das mehr Energie erzeugt, als es selbst verbraucht.
Neben den technischen Aspekten stand ebenso die Beteiligung gesellschaftlicher Akteure im Zentrum des Interesses. Professor Hans J. Lietzmann, Politikwissenschaftler an der Bergischen Universität, sagte: „Eine energietechnische Neuorientierung fordert tatsächlich nicht nur das ingenieurtechnische und ökonomische Innovationspotenzial heraus. Denn mindestens ebenso wichtig ist die breite Akzeptanz durch die Bürger in der Region. Diese kann aber auf die lange bürgerschaftliche Tradition im ,Bergischen’ vertrauen und auf deren Kenntnis und Gestaltung durch die ,Forschungsstelle für Bürgerbeteiligung’ der Bergischen Universität.“

MKULNV

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