Engpass Waldwirtschaftswege im Privatwald

Landwirtschaft

Niedersachsen setzt auf forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse

Der Rohstoff Holz ist gefragt und in vielen Bereichen auch nicht zu ersetzen, daher können sich die Waldbesitzer seit Jahren über einen Holzmarkt mit stabilen Preisen freuen, schreibt der Landvolk-Pressedienst. „Wir sind im Holzmarkt auf einem guten Niveau, wobei wir beim Einschlag noch nicht an die Grenze gehen“, sagt Norbert Leben. Es wäre im Sinne einer nachhaltigen Bewirtschaftung durchaus ein höherer Einschlag im niedersächsischen Privatwald möglich, weiß der Präsident des niedersächsischen Waldbesitzerverbandes. Er kennt jedoch gute Gründe, die dagegen sprechen. „Wir müssen zunehmend auf die Holzabfuhr achten, das begrenzende Element im Privatwald sind die Wege“, sagt Leben. Nur bei Frost oder auf trockenen Wegen könnten die Ernte- und Transportfahrzeuge sicher und ohne Schäden in den Wald fahren. Probleme mit dem Borkenkäfer und auch die Nachfrage nach bestimmten Holzarten beeinflussen den Einschlag. Daraus ergab sich auch der um etwa zehn Prozent geringere Einschlag 2016/17 im Vergleich zur Vorjahressaison.

Ein Viertel Niedersachsens, insgesamt 1,2 Millionen Hektar, ist bewaldet. Weit über die Hälfte davon befindet sich im Privatbesitz. Um diese oft klein strukturierten Flächen sinnvoll zu pflegen und zu bewirtschaften, haben sich viele niedersächsische Privatwaldbesitzer in forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen organisiert. Die Förster in diesen Forstbetriebsgemeinschaften kümmern sich um den Zustand des Waldes, nehmen Anpflanzungen vor die der ökologischen Ausrichtung des Waldes entsprechen, schützen Biotope und legen Ruhezonen um Habitate von Greifvögeln an. Zudem behalten sie den Schädlingsbefall, zum Beispiel mit Mäusen, im Blick und natürlich planen sie den Einschlag und überwachen die Arbeiten mit den schweren Maschinen. Der niedersächsische Privatwald bringt jedes Jahr qualitativ hochwertige Stämme auf Submissionsplätze und lässt sie dort versteigert. Einkäufer suchen hier nach besonderen Maserungen für Furniere oder die Möbelherstellung. Der Hauptteil des Holzes wird außerhalb der Submissionen als Bau-, Paletten-, Verpackungs-, Industrie- oder Brennholz verkauft.

Bundesweit bieten der Wald und die Weiterverarbeitung des Holzes 1,1 Millionen Menschen Arbeit in rund 130.000 Unternehmen. Die Branche erwirtschaftet nach Angaben des AGDW-Die Waldbesitzer jährlich 181 Milliarden Euro und befindet sich weiter auf Wachstumskurs. Die Nachfrage nach Holz, für Möbel, den Bau oder den Kamin, insbesondere nach Nadelholz, steigt weltweit. 52 Millionen Kubikmeter Holz wurden in Deutschland im Jahr 2016 eingeschlagen, meldet das Statistische Bundesamt. Rund drei Viertel des Holzeinschlags entfielen auf Nadelholz, wie Fichte, Tanne, Douglasie, Kiefer und Lärche.

LPD

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