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Landwirtschaft
Landpartie über dem Bundesdurchschnitt
Den Tag der offenen Tür auf landwirtschaftlichen Betrieben haben mittlerweile alle Bundesländer. Zur Zeit gibt es diesen Tag auch bundesweit auf rund 700 Höfe (s. Terminvorschau). Aber nirgends gibt es eine so intensive Landpartie wie in Brandenburg.
Seit 12 Jahren erfolgreich
Mit knapp 32 Betrieben fing es an und für die 12. Brandenburger Landpartie empfangen mittlerweile 245 Betriebe die reisenden Gäste. Darunter sind 150 Haupterwerbsbetriebe und 40 Ökobetriebe, die ihre Tore öffnen und Verbrauchern Einblick in ihre Produktion geben.
Wolfgang Scherfke, Geschäftsführer des Brandenburger Landesbauernverbandes freute sich gestern bei der Vorpressekonferenz in Potsdam gerade über diese Betriebe aus der Primärproduktion. Die Ferienhöfe sind für Gäste das ganze Jahr über bereit, aber die Landpartie bietet den Produktionsbetrieben den Kontakt zum Verbraucher, was umgekehrt womöglich das Erfolgsgeheimnis der Veranstaltung ist. Mit einer Reise zu „seinem Betrieb“ können die Verbraucher nicht nur die Produktion vor Ort begutachten, sondern auch gleich neue Produkte verkosten.
Traditionell findet die Landpartie am zweiten Juniwochenende statt und wird am 10. Juni um 11:30 Uhr im Jüterboger Ortsteil Werder auf dem Erlebnishof Werder eröffnet. Hans-Jürgen Kube, Geschäftsführer des Verbandes zur Förderung des ländlichen Raumes pro agro gab einen winzigen Einblick in das umfangreiche Veranstaltungsprogramm des übernächsten Wochenendes und tröstete gleich: Die Veranstalter sind auf den gleichzeitigen Beginn der Fußballweltmeisterschaft mit TV, Torwänden und Bauernolympiaden gut gerüstet.
Ziegeneis und Kartoffelbefehl
Der Ziegenhof Zollbrücke in Märkisch-Oderland bietet auch in diesem Jahr sein einmaliges Ziegeneis an. Das Agrarmuseum Wandlitz hat in diesem Jahr eine Sonderschau zum 250. Jubiläum des preußischen Kartoffelbefehls und Andreas Hinze bietet mit der „Sonnengärtnerei“ in Petershagen-Eggersdorf mit dem Gründungsdatum 01. Juni 2006 den „jüngsten“ Betrieb der Landpartie. Der 43jährige Gärtnermeister war Hartz IV-Empfänger und wagte den Schritt in die Selbstständigkeit. Vor Monaten konnte er geeignetes Land pachten und produziert jetzt Bio-Gemüse. Auf seinem Betrieb gibt es eine Vogelstimmenführung und Informationen über den ökologischen Gartenbau.
Besucher können sich „ihre“ Landpartie individuell zusammen stellen und können auch auf verschiedene Touren zurückgreifen. So gibt es eine sechsstündige Fahrradtour von Hof zu Hof durch das Ruppiner Land, eine Lanz-Bulldog-Tour von Hakenberg nach Linum, ein Märchenabend am Lagerfeuer, das Bernauer Hussitenfest oder geführte Wanderungen im Naturpark Niederlausitzer Landrücken.
Und es gibt natürlich die Möglichkeit, auf dem Land zu übernachten und „noch mehr zu sehen, zu fragen und zu kosten“.
Für Agrarminister Dr. Dietmar Woidke ist die Landpartie auch die beste Gelegenheit, sich über die Grünen Berufe zu erkundigen: Die „Landpartie als Schnupperkurs“ und „Kurzzeitpraktikum“.
Das komplette Programm
Welche Betriebe, was anbieten und wie man am besten dort hinkommt und welche Betriebe auch behindertengerechte Angebote haben zeigt eine umfangreichen 32-seitigen Broschüre, die unter www.landpartie-brandenburg.de zu finden ist. Die Adressen können einzeln oder auch nach Landkreisen zusammengefasst ausgedruckt werden. In gebundener Form liegen die Prospekte im Service Büro für Bahn und Tourismus „RegioPunkt“ im Bahnhof Berlin-Friedrichstraße aus.
Wer sich das Testspiel gegen Japan hat ansehen müssen, der weiß welche Alternative es am 10. und 11. Juni gibt.
roRo