Enten brauchen Wasser
Landwirtschaft
Mehr Tierschutz bei Pekingenten
Am Montag haben der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer und Friedrich-Otto Ripke, Vorsitzender der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft (NGW), eine Vereinbarung zu mehr Tierschutz bei Pekingenten unterzeichnet. So müssen die Betriebsleiter den Tieren ausreichend Wasser zur Verfügung stellen, damit sie ihrer natürlichen Gefiederpflege nachkommen können. Für Meyer ist das ein weiterer Schritt zur Umsetzung des Tierschutzplanes in Niedersachsen: „Enten sind Wasservögel, sie brauchen Wasser nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Baden.“ Ripke unterstrich: „Wir sind bei jedem Tierschutz-Fortschritt dabei, der praktikabel und wirklich gut für die Tiere und auch wirtschaftlich tragfähig ist.“ Erfreulich für Ripke ist, dass der Vorschlag von den Tierhaltern selbst stammt. „Das ist beispielhaft.“
Bislang wird in den meisten Entenställen nur Trinkwasser aus trichterförmigen Schalen oder Flachbecken angeboten. Das reicht nicht. In der Vereinbarung steht: „Wo ein Zugang zu Badewasser nicht möglich ist, müssen die Enten mit Wasservorrichtungen in ausreichender Zahl versorgt werden, die so ausgelegt sein müssen, dass das Wasser den Kopf bedeckt.“ Betriebe mit mehr als 500 Pekingenten müssen die neue Verordnung bis Ende 2016 umgesetzt haben.
In der Vereinbarung geht es nicht nur um Wasser. Die Tierhalter müssen zudem an einem Gesundheitssicherungsprogramm teilnehmen. Da die Pekingenten sehr robust sind, wird kaum Antibiotika eingesetzt. Jetzt bekommen sie noch Beschäftigungsmaterial und die Tierhalter eine verpflichtende Weiterbildung im Bereich der Sachkunde. Der Umgang mit Pekingenten wird in Managementempfehlungen festgelegt.
In Niedersachsen halten rund 800 Entenhalter 1,2 Millionen Stallplätze für Pekingenten. Der Selbstversorgungsgrad in Deutschland liegt bei 71,6 Prozent. Für die etwa 50.000 Moschusenten im Land gibt es seit 2013 die Moschusentenvereinbarung.
roRo