Entschädigungen für Bienen zu gering
Landwirtschaft
Imker und Bioland fordern höhere Entschädigung
Uneinigkeit über die Höhe der Entschädigung von Bienenvölker, die durch das Beizmittel Clothianidin in Baden-Württemberg vernichtet wurden, gibt es jetzt zwischen dem Land, Bayer und den Imkern.
Bayer hatte früh eine Summe von zwei Millionen Euro für den Verlust der Bienenvölker angeboten. Manfred Hederer, Präsident des Deutschen Berufs- und Erwerbsimker-Bund (DBIB) hatte bereits in Berlin die Entschädigungshöhe als zu niedrig bemängelt.
Frist zu eng gesetzt
Der Anbauverband Bioland kritisierte zusammen mit dem DBIB gestern erneut die Entschädigungssumme. Nach aktuellen Berechnungen würden die Imker mit 150 Euro je Bienenvolk entschädigt, während Bioland anführt, dass vergleichbare Vergiftungsfälle in der Vergangenheit mit 500 Euro entschädigt wurden.
Mehrere Parameter müssten bei der Entschädigungshöhe berücksichtigt werden. Es sind nicht nur die Bienen und der entgangene Honigertrag. Für die Imker, so Bioland, kommt noch der langfristige Schaden hinzu, dass sie Kunden verlieren, die in diesem Jahr nicht bedient hätten werden können. Die Berufs- und Erwerbsimker erzielen durch gezielte Wanderungen und der Nutzung verschiedener Trachten „wesentlich höhere Erträge als Imker, die an einem Standort bleiben.“ Durch die Aufzeichnungen der Vorjahre könnten die Imker ihren realen Schaden gut beziffern und Bioland und DBIB forderten am Mittwoch Baden-Württembergs Agrarminister Peter Hauk auf, dem Rechung zu tragen.
Kritisiert wird auch die Fristsetzung des Landes, dass es die Pauschal-Entschädigung nur für die Imker gibt, die bis zum 15. August ihren Antrag eingereicht haben. Sie würden sich zudem bereit erklären, auf weitere Schadensersatzforderungen zu verzichten.
roRo; Foto: Manfred Hederer: roRo