Erfolgsgeschichte Mindestlohn?

Landwirtschaft

Es kommt auf die Verbraucher an

Faire Preise ist eine Forderung, die nicht nur für den globalen Süden gilt. Heimische Landwirte wollen auch für ihre Produkte ausreichend entlohnt werden. Auch der Obst- und Gemüsebereich hat mit der Umsetzung des Mindestlohns dem faireren Lohn für Landarbeiter der Unterbezahlung ein Ende bereitet.

Doch während die rheinische Presse von einer Erfolgsgeschichte berichtet, sehen die Gemüsebauern das anders. Obst und Gemüse werden mit viel Handarbeit geerntet. Die Einführung des Mindestlohns hat daher die Kosten in die Höhe geschraubt. Technische Hilfsmittel, wie Pflückroboter sind weltweit nur vereinzelt im Einsatz [1]. Solange haben die Betriebe ein Problem, wie es Christoph Nagelschmitz vom Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauern darlegt: „Wir können die gestiegenen Kosten nicht an unsere Marktpartner weitergeben, die sich zunehmend alternativer Lieferquellen in Südeuropa oder Nordafrika bedienen.“ Der aktuelle Mindestlohn von 9,19 Euro pro Stunde entspreche bei marokkanischen Beerenpflückern dem Tageslohn.

Daher ist vor allem der Konsument gefragt: Nagelschmitz fordert sie zum Kauf von regional erzeugtem Obst und Gemüse auf. Dafür hätten Obsterzeuger aus der Region mit zahlreichen Aktionen in den vergangenen Wochen medienwirksam geworben. Mit den kleinen Transportwegen sinkt auch die Umweltbelastung.

Lesestoff:

[1] Saisonarbeiter verzweifelt gesucht: https://herd-und-hof.de/landwirtschaft-/erdbeeren-werden-vom-roboter-gepflueckt.html  

roRo

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