Ernte-Brände

Landwirtschaft

Backhaus mahnt zur Vorsicht beim Ernteeinsatz

Feuerwehren gehören nicht zum bäuerlichen Maschinenpark. In Sachsen-Anhalt kam es allerdings zu mehreren Bränden bei Erntearbeiten. Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld mussten nach Angaben der Bauernzeitung sechs Feuerwehren ein Feuer auf 20 Hektar Getreide kontrolliert abbrennen lassen. Ursache war offenbar ein heißgelaufenes Lager eines Mähdreschers.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern gab es im Zug der Erntearbeiten und Einlagerung von Getreide, Heu und Stroh mehrere Brände. Zuletzt stand ein Mähdrescher an der B192 in Flammen und vernichtete Getreide auf bis zu vier Hektar. Weil die Feuerwehren im ländichen Raum länger unterwegs seien, rät Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus den Bauern zu Umsicht und Prävention.

Reparaturarbeiten dürfen demnach nur noch auf Flächen frei von brennbaren Stoffen durchgeführt werden. Der Abstand soll mindestens fünf Meter betragen. Beim Einsatz von mehr als zwei Mähdreschern oder Heu- und Strohbergungsmaschinen ist ein Gerät zum Anlegen von Wundstreifen, auf dem sämtliches brennbares Material entfernt wird, und eine Mindestlöschwassermenge von 3.000 Liter bereit zu halten.

Auch bei der Lagerung von Heu und Stroh oder bei der Getreidetrocknung kann es durch Selbstentzündung oder Staubexplosionen zu Bränden kommen. Deshalb sollten Lagerplätze aus Sicherheitsgründen eine Grundfläche von 2.000 m2, das Volumen von 10.000 m³ und die Masse von 10.000 Tonnen nicht überschreiten. Um den Lagerplatz ist ein Wundstreifen von zehn Meter Breite zu ziehen. Zu weiteren Lagerplätzen oder Mülldeponien ist ein Abstand von 100 Meter einzuhalten. Zu Bahnstrecken, Wald-, Moor- und Heideflächen sollte der Abstand mindestens 50 Meter betragen – 25 Meter sind es zu Hochspannungsleitungen, öffentlichen Verkehrswegen sowie Wohn- und Stallgebäuden.

Dem Minister geht es nicht nur um wirtschaftlichen Schäden: „Es werden auch Lebensräume zerstört und zusätzliche CO2-Mengen freigesetzt.

Positive Zwischenbilanz bei der Ernte

„Die hochsommerliche Witterung in der vergangenen Woche hat die Erntefortschritte deutlich begünstigt – vor allem beim Winterraps“, sagte Backhaus. Von insgesamt fast 200.000 Hektar sind derzeit ca. 111.300 eingefahren. Das entspricht 57 Prozent der Gesamtfläche. Die Ernte von Wintergerste ist dagegen nahezu abgeschlossen. Gut 111.000 von rund 114.000 ha sind abgeerntet. Der Ertrag liegt mit 68 Dezitonnen je Hektar über dem Vorjahresniveau (57dt/ha). Bis auf Sommerweizen, Hafer und Sommerraps habe die Ernte bei allen Druschfrüchten begonnen.

roRo

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