Ernte von Bio-Getreide

Landwirtschaft

Bio-Getreidepreise suchen in der Ernte Orientierung

Die Bio-Getreideernte ist in vollem Gange, wird aber immer wieder von Regenfällen unterbrochen, berichtet die Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI). Erste Ernteergebnisse zeigen ein sehr uneinheitliches Bild mit regionalen oder sogar lokalen großen Unterschieden. Deutschlandweit lässt sich aber sagen: die Frühjahrstrockenheit scheint weniger Auswirkungen zu haben als befürchtet. Von Ertragseinbußen betroffen sind eher leichte Standorte, auf besseren Böden sieht die Erntemenge fast normal bis leicht unterdurchschnittlich aus. Der Regen im Juli hat zunächst zur Ertragssteigerung beigetragen. Inzwischen hat sich aber das Blatt gewendet und mit jedem weiteren Regentag in den oft reifen Beständen steigen die Befürchtungen um Fallzahlen und oftmals auch um Protein- und Klebergehalte. Die größten Einbußen sind bei Gerste und Roggen zu verzeichnen, bei Gerste da sie als erstes reif ist und nach der Trockenheit kaum vom Regen profitiert hat und bei Roggen, da er häufig auf leichten Standorten angebaut wird.

Bisher bleibt ein „Run“ auf die neue Ernte sehr verhalten. Seit Mitte Juli laufen zwar etliche günstigere Geschäfte mit sofortiger Lieferung. Auf längerfristige Partien wollen sich aber weder Käufer noch Verkäufer festlegen. Die Läger der Verarbeiter sind meist aus der alten Ernte bis September und Oktober gefüllt und die Landwirte können bislang kaum einschätzen, welche Mengen in welchen Qualitäten sie letzen Endes von den Feldern holen werden. Daher ist auf beiden Seiten Abwarten angesagt, da man sich oft über die Preise noch nicht einig wird.

Die Einschätzungen darüber gehen auseinander. Einerseits sehen einige die Ernte nicht als „Katastrophenernte“ und erwarten leicht sinkende Preise besonders für Futtergetreide, und das auch weil die Preise für konventionelles Getreide auf der Stelle treten. Der größere Teil der Marktteilnehmer rechnet aber mit stabilen oder leicht steigenden Preise für Bio-Getreide. Das resultiert aus den Ertrags- und Qualitätseinschätzungen, die doch häufig 5-15 % unter dem Durchschnitt liegen.

AMI

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