Erntedank 2016

Landwirtschaft

Boden schützen und Ernährung sichern

Erntedank 2016

Zum Erntedank 2016 erinnern beide christlichen Kirchen, der Deutsche Bauernverband und die Landfrauen an das Wort „Die Erde ist des Herrn“, das Bauern als Auftrag verstehen, die Welt ohne Raubbau zu ernähren. Die Lebensgrundlage ist der Boden, der allerdings unter wachsenden Druck gerät. Wenn 2050 rund neun Milliarden Menschen ernährt werden wollen, muss das Ernährungsangebot gegenüber heute verdoppelt werden. Doch standen 1960 jedem Menschen noch 4.300 Quadratmeter Fläche zur Verfügung, 2030 sind es kaum mehr als 1.800 Quadratmeter.

Gemeinsam mahnen die Verbände und Kirchen, dass eine rückläufige Ackerfläche zu mehr Ressourcen-Effizienz mahnt. Doch weltweit nehmen Überweidung, Wüstenbildung, Erosion und Versalzung zu.

Auch in Deutschland gehen täglich 73 Hektar der Landwirtschaft verloren, was einer Fläche von 104 Fußballfeldern entspricht. Auf dieser Fläche könnte der Jahreskonsum an Brot für drei MillionenMenschen angebaut werden.

Der Flächenverlust beeinflusst auch den Abfluss von Starkregenereignissen. 300 bis 400 Liter innerhalb weniger Stunden, wie in diesem Jahr regional aufgetreten, können nicht versickern. Von betonierten Flächen und Ödland fließt Niederschlagswasser schneller ab als von landwirtschaftlich genutzten Flächen.

Der Erntedank in diesem Jahr führt bei vielen landwirtschaftlichen Betriebsleitern zu Nachdenklichkeiten bis hin zur existenziellen Sorge. Die Erzeugerpreise haben teilweise unter den Herstellungskosten gelegen.

Damit wollen Kirchen und Verbände gerade zu Erntedank auch die Städter einmal zu einem inneren Halt aufrufen und über die Wertschätzung der Landwirtschaft erinnern.

Roland Krieg

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