Erntekrone für Köhler
Landwirtschaft
Osnabrücker Erntekrone für den Bundespräsidenten
„Wir sind dankbar für eine gute Ernte. Nicht zuletzt auch im Wissen, dass mancherorts auf der Welt wie jetzt in Kenia die Regenzeit ausgefallen ist.“ Das sagte am Dienstag Gerd Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), anlässlich der Übergabe der Erntekrone an den Bundespräsidenten Dr. Horst Köhler in Berlin.
Zusammen mit der Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes, Brigitte Scherb, und dem Vorsitzenden der Deutschen Landjugend, Gunther Hiestand, erhielt der Bundespräsident eine Erntekrone der Landfrauen aus Osnabrück. Die Tänze im Rahmen der Feierlichkeiten wurden von der Winzergruppe Mehring von der Landjugend Rheinland-Nassau vorgetragen, die ökumenische Andacht hielten Weihbischof Franz-Josef Overbeck und Pfarrer Manfred Fischer. Im Anschluss säte Dr. Köhler unter fachlicher Anleitung Roggen auf dem ehemaligen Mauerstreifen aus. Bildhauer Michael Spengler beackert im Rahmen des Kunstprojekts „Roggen auf dem Todesstreifen“ seit fünf Jahren das Feld an der Kapelle der Versöhnung. Das wogende Getreidefeld soll gerade im Umfeld der Großstadt den Menschen den Bezug zu den Jahreszeiten wieder geben.
Landwirtschaft dient allen
Sonnleitner nutzte die Gelegenheit und warb um Verständnis für die Bauern. Momentan sei das Gefühl weit verbreitet, dass die Politik zu wenig Verständnis für die existenziellen Anliegen der Land- und Forstwirtschaft habe. Auch kämen die Bauern mit dem Widerspruch nicht zurecht, dass ihr Ansehen zwar hoch, aber der Wert ihrer Arbeit sehr niedrig sei, so Sonnleitner. Von dem erntefest soll daher die Botschaft ausgehen, „dass sich Stadt und Land, Bauern und Verbraucher nicht entfremden, sondern zusammenkommen in einem guten, fruchtbaren Dialog, in der Gewissheit, dass unsere Landwirtschaft allen dient und das gute Arbeit gerade auch in der Landwirtschaft einen guten Lohn verdient.“
DBV / roRo; Foto: Agnes Scharl