Erste Ernteschätzung 2014

Landwirtschaft

DRV erwartet leicht überdurchschnittliche Getreideernte

Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) erwartet eine leicht überdurchschnittliche Getreideernte von etwa 47,0 Mio. t. Damit würde das Vorjahresergebnis von 47,8 Mio. t leicht unterschritten. Die erste Schätzung des Verbandes in diesem Jahr stützt sich auf bereits veröffentlichte Daten zu den Aussaatflächen für Wintergetreide im Herbst 2013 sowie eigene Einschätzungen zur Frühjahrsaussaat 2014 und zu den Erträgen.

Die Weizenernte wird derzeit mit 24,6 Mio. t leicht unter Vorjahresniveau prognostiziert. Bei Wintergerste erwartet der DRV trotz leicht gestiegener Anbaufläche mit gut 8,4 Mio. t eine konstante Erntemenge. Beim Roggen wird aufgrund der deutlich eingeschränkten Anbaufläche (-16,7 %) mit einem Mengenrückgang im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel auf 3,7 Mio. t gerechnet. Ausschlaggebend für den geringeren Roggenanbau war der Preisverfall nach der Ernte 2013 aufgrund eines hohen Mengendrucks am Markt.

Für die Entwicklung der Anbaufläche von Sommergetreide ergibt sich ein heterogenes Bild. Während der DRV bei Sommergerste einen deutlichen Flächenzuwachs von gut 10 Prozent auf knapp 400.000 ha erwartet, rechnet der Verband beim Mais mit einer Anbaufläche wie im Vorjahr.

Aufgrund des anhaltend milden Wetters mit lediglich einer starken Frostperiode in weiten Teilen Deutschlands, haben die Getreidebestände das Winterhalbjahr ohne nennenswerte Schäden überstanden. Das zeitig einsetzende Frühjahr hat dazu geführt, dass die Aussaat bereits begonnen hat, in diesem Jahr so früh wie selten zuvor. Insgesamt geht der DRV von einem Vegetationsvorsprung von drei bis vier Wochen aus. Auch die Rapsbestände haben den Winter nahezu unbeschadet überstanden. Bei einer um knapp 30.000 ha auf nunmehr 1,43 Mio. ha zurückgegangenen Anbaufläche erwartet der DRV derzeit eine Erntemenge leicht unter Vorjahresniveau in Höhe von knapp 5,6 Mio. t.

Die Raiffeisen-Genossenschaften und ihre Mitglieder hoffen auf weiterhin milde Temperaturen, damit die Frühjahrsaussaat erfolgreich beendet werden kann und die sich bereits deutlich im Wachstum befindlichen Kulturen keine Frostschäden erleiden. Mit Sorge blickt die genossenschaftliche Getreidewirtschaft nach Russland und in die Ukraine. Es bleibt abzuwarten, wie sich dort die politischen Entwicklungen fortsetzen und welche Veränderungen sich dadurch für die Warenströme auf dem Getreidemarkt ergeben.

DRV

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