Erstmals mehr Raps- als Sojaschrot

Landwirtschaft

Erstmals mehr Raps- als Sojaschrot verfüttert

Nach Angaben des Verbandes der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID) wurde im vergangenen Jahr erstmals mehr Raps- als Sojaschrot verfüttert. Mit Ölschroten sichern Landwirte den Bedarf an hochwertigem Eiweiß bei Rindern, Schweinen und Geflügel. Der Vorsprung ist knapp. Bundesweit gelangten 4,0 Millionen Tonnen Rapsschrott und 3,9 Millionen Tonnen Sojaschrot in den Trögen.

Rapsschrot wird aus Rapssaaten gewonnen. Sie liefern zu 40 Prozent Öl und zu 60 Prozent Schrot. Der Verbrauch an Rapsschrot hat sich in Deutschland innerhalb von nur zehn Jahren verdoppelt. „Die Rapspflanze ist eine Erfolgsstory. Ihre Saaten liefern nicht nur wertvolles Rapsöl, sondern auch hochwertiges Tierfutter. Sie färbt unsere Landschaften im Mai gelb und kurbelt die heimische Wirtschaft an“, so OVID-Präsident Wilhelm F. Thywissen.

Während Raps überwiegend in Mitteleuropa gedeiht, stammt Soja größtenteils aus Nord- und Süd-Amerika. Seit einigen Jahren wird versucht, die Frucht auch in Europa anzubauen. In Deutschland wuchsen 2015 etwa 34.000 Tonnen Sojabohnen auf 17.000 Hektar. Das sind zwei Tonnen je Hektar. In Südamerika liegt der Ertrag bei rund drei Tonnen.

Körnerleguminosen spielen mit 0,3 Millionen Tonnen derzeit nur eine untergeordnete Rolle, unterstreicht Thywissen. Durch das Greening hat deren Anbau aber neue Impulse gewonnen. Sie liefern zwar Protein, aber kein Öl: „Sie sind daher eine kaum ernstzunehmende Alternative“, so Thywissen.

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Roland Krieg; Grafik; Ovid

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